Torwart-Dilemma beim FC Bayern wird immer größer: Auch Kepa Arrizabalaga sagt ab

Der vom FC Bayern umworbene Keeper Kepa Arrizabalaga steht vor einem Wechsel zu Real Madrid – wen holen die Münchner nun? Sven Ulreich will die Nummer eins bleiben: "Ich habe das schon bewiesen bei Bayern."
von  Maximilian Koch
Bayerns Wunsch-Lösung für den Neuer-Ersatz geht nach Madrid: Chelseas Kepa Arrizabalaga.
Bayerns Wunsch-Lösung für den Neuer-Ersatz geht nach Madrid: Chelseas Kepa Arrizabalaga. © imago

München - Der FC Bayern und die Torwartfrage – ein Thema, das den Klub wohl noch länger beschäftigen wird. Denn aktuell verabschiedet sich fast jeden Tag ein Kandidat, der theoretisch für den in der Reha schuftenden Manuel Neuer (37) einspringen könnte, von der Wunschliste der Münchner.

Am Samstag kam Gerónimo Rulli (31) von Ajax Amsterdam dazu. Der Argentinier verletzte sich im Spiel gegen Almelo schwer an der Schulter und fällt drei Monate aus. Damit ist Rulli keine Option mehr für Bayern, denn die Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel sucht kurzfristig nach einer neuen Nummer eins.

Torwart-Suche beim FC Bayern: Eigentlich sollte Kepa kommen

Eigentlich war er dafür der Auserwählte: Kepa Arrizabalaga (28) vom FC Chelsea. Doch der Spanier steht kurz vor einem Wechsel zu Real Madrid. Koa Kepa! "Wir sind vorgestern sehr dicht dran gewesen. Wir hätten mit Kepa heute einen Torwart präsentieren wollen, wenn er sich dann nicht doch für Real Madrid entschieden hätte", verriet Bayerns Vorstandschef Jan-Christian Dreesen am Sonntag.

Die Königlichen sind auf der Suche nach einem Ersatz für Stammtorhüter Thibaut Courtois, der sich im Training einen Kreuzbandriss zugezogen hatte. Kepa soll auf Leihbasis nach Madrid wechseln. Eine ähnliche Lösung mit einer Leihe plus Kaufoption hatte auch Bayern angestrebt, Tuchel sprach sich intern klar für den Keeper aus. Die Bosse waren sich einig. Kepa sieht bei Real aber offenbar bessere Chancen, langfristig die Nummer eins zu sein.

Bono, de Gea und Mamardaschwili beim FC Bayern weiter im Gespräch

Daher muss bei Bayern nun eine andere Lösung her. Im Gespräch sind weiter Marokkos Nationaltorhüter Bono (32) vom FC Sevilla, der vereinslose Spanier David de Gea (32) und der Georgier Giorgi Mamardaschwili (22) vom FC Valencia.

Wohl im Fokus des FC Bayern: David De Gea.
Wohl im Fokus des FC Bayern: David De Gea. © IMAGO / PA Images

Tuchel hatte betont, die Torwart-Suche sei "extrem komplex. Wir suchen wahrscheinlich etwas, was kein anderer Verein sucht. Jemanden, der das Zeug zur Nummer eins hat und bei einer Rückkehr von Manu seinen Stolz schlucken kann". Aktuell haben die Münchner mit Sven Ulreich (35) nur einen erfahrenen Keeper im Kader. "Es ist eindeutig, dass wir zu wenig konkurrenzfähige Torhüter haben", sagte Tuchel.

Thomas Tuchel sieht Sven Ulreich nicht als potenzielle Nummer eins

Dass der Coach Ulreich offenbar nicht als potenzielle Nummer eins sieht, bis Neuer wieder fit ist, und öffentlich einen neuen Torhüter fordert, kommt nicht überall gut an – besonders bei Ulreich, der die drei Gegentore gegen Leipzig (0:3) nicht verhindern konnte.

"Es gibt natürlich schönere Dinge", sagte Ulreich über Tuchels Aussagen. "Aber wir sind hier beim FC Bayern, da sind solche Themen immer brisant. Schlussendlich kann ich daran nichts ändern und freue mich über jedes Spiel, das ich bekommen. Ich versuche, meine Leistung zu bringen und hoffe, dass wir noch den einen oder anderen Sieg holen, solange ich spielen darf."

FC Bayern: Kein genauer Comeback-Plan für Manuel Neuer

Aber wie lang wird das sein? Ulreich traut sich "absolut" zu, noch länger das Bayern-Tor zu hüten. "Ich habe es schon bewiesen, dass ich beim FC Bayern spielen und Manu vertreten kann, solange er verletzt ist. Deswegen bin ich zu hundert Prozent davon überzeugt, dass ich das machen könnte", sagte er.

Bei Neuer gibt es keinen genauen Comeback-Plan. "Manu wird zu 100 Prozent zurückkommen und wieder zu alter Stärke zurückfinden", ist Ulreich sicher: "Wenn wir ihm Zeit geben und in Ruhe arbeiten lassen, werden wir bald wieder einen super Torwart zwischen den Pfosten haben." 

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