Torhüter beim FC Bayern München: Wie geht es mit Ulreich und Früchtl weiter?

München - Manuel Neuer verletzt, Sven Ulreich angeschlagen, auch Youngster Christian Früchtl außer Gefecht. Aber, sagt Trainer Jupp Heynckes bestimmt, der FC Bayern sei "bei den Torhütern gut aufgestellt". Aktuell müssen sich die Münchner jedoch mit Tom Starke behelfen, der im Alter von 36 Jahren noch einmal aus dem Ruhestand geholt wurde.
Heynckes meinte am Dienstag mit seiner Aussage auch nicht die akuten Torhüter-Probleme, wenn er den Rekordmeister gut aufgestellt wähnt. Neuer (31/Vertrag bis 2021) ist unangefochten, auch wenn der Zeitpunkt seiner Rückkehr nach einem erneuten Mittelfußbruch noch nicht absehbar ist.
Der 17-jährige Früchtl, der aktuell an einer Bänderverletzung laboriert, gilt als Mann der Zukunft. Und obwohl Ulreich gerade mit Adduktorenproblemen kämpft, hat er sich zuletzt als starker Ersatz für Neuer bewährt.
Wie sieht die Zukunft von Ulreich aus?
Einziger Haken: Der 29-Jährige ist nur bis zum kommenden Sommer an den Klub gebunden. Heynckes riet den Verantwortlichen nun bereits, "so schnell wie möglich Vertragsgespräche zu beginnen und mit ihm zu verlängern". Ulreich habe sich "super entwickelt, die Mannschaft hat Vertrauen zu ihm. Wir sitzen ruhig draußen, wenn er spielt."
Die Frage ist allerdings, ob Ulreich im Normalfall weiter nur die Nummer zwei beim FC Bayern hinter Nationalkeeper Neuer sein will. In den letzten Wochen brachte sich der ehemalige Stuttgarter nachhaltig in Erinnerung, er wurde plötzlich sogar mit der Nationalmannschaft in Verbindung gebracht. So etwas amüsiert Ulreich eher, dennoch: "Die Situation hat sich für ihn verändert. Was er möchte, ist seine persönliche Angelegenheit", meinte Heynckes. "Abwarten", sagte Ulreich unlängst lapidar.
In den letzten Tagen waren bereits Gerüchte aufgekommen, dass der FC Bayern Interesse an Bernd Leno von Bayer Leverkusen habe. Der Verein wies dies aber energisch zurück, wollte gegen diese Behauptung sogar rechtlich vorgehen.
"Mit unseren Torhütern sind wir sehr zufrieden", betonte Sportdirektor Hasan Salihamidzic. Man habe über einen neuen Schlussmann "nicht eine Sekunde gesprochen", fügte Heynckes an. Dies könnte sich aber ändern, sollten die Gespräche mit Ulreich nicht erfolgreich verlaufen.
Offen ist nach wie vor das Comeback von Neuer. Der Bayern- und DFB-Kapitän zerstreute aber schon einmal alle Zweifel an seiner WM-Teilnahme. Er gehe "fest davon aus, bei der WM im Tor zu stehen", sagte der Keeper erst am Wochenende bei einem Fanklub-Besuch. Es sei "alles in Ordnung. Ich bin guter Dinge, dass ich in der Rückrunde meine Spiele machen werde."