Toni trifft doppelt: 2:1-Sieg gegen Bayer

München (dpa) - Dank Torgarant Luca Toni hat der FC Bayern München einen großen Schritt Richtung 21. Meisterschaft gemacht und Bayer Leverkusen aus dem Titelrennen der Fußball-Bundesliga verabschiedet.
Der Italiener war beim 2:1 (1:0)-Erfolg in München mit seinen zwei Treffern (17. Minute/59.) einmal mehr der Matchwinner für den Rekordmeister. Mit nunmehr 16 Toren übernahm er auch die alleinige Führung in der Torschützenliste. Der 1:2-Anschlusstreffer von Dmitri Bulykin (83.) kam für die Gäste zu spät.
«Die Mannschaftsleistung war heute überragend. Wir haben den Gegner immer beherrscht und sehr gut nach vorne gespielt», sagte ein zufriedener Bayern-Coach Ottmar Hitzfeld. Sein Gegenüber Michael Skibbe zeigte sich als fairer Verlierer: «Die Klasse der Bayern ist uns von der ersten Minute an entgegen geschlagen. Wir sind in erster Linie an der Qualität des Gegners gescheitert», meinte der Bayer- Coach.
Die meisten der 69 000 Zuschauer jubelten nicht nur über drei Punkte, sondern auch über einen Dämpfer für den Verfolger Nummer 1. Durch das 1:1 des Hamburger SV beim VfL Wolfsburg bauten die Münchner den Vorsprung an der Tabellenspitze auf sieben Punkte vor dem HSV aus. Leverkusen, das letztmals vor zwei Jahrzehnten beim FC Bayern gewonnen hat, liegt gar schon neun Zähler zurück. «Das war teilweise meisterlich. Jetzt haben wir eine gute Ausgangsposition», sagte Manager Uli Hoeneß drei Tage nach dem Einzug seines Clubs ins DFB- Pokal-Finale.
In der ausverkauften Allianz Arena boten die beiden UEFA-Cup-Viertelfinalisten eine erfrischende Anfangsphase, in der ein Abseitstor von Toni (4.) zurecht nicht gegeben wurde. Jubeln durfte der Weltmeister, der nach seiner Pokal-Sperre erwartungsgemäß für Lukas Podolski in die Mannschaft zurückkehrte, dann in der 17. Minute. Franck Ribéry bediente Miroslav Klose mustergültig - und der WM-Torschützenkönig bereitete einmal mehr uneigennützig und zum fünften Mal ein Tor seines italienischen Angriffspartners vor.
Die Münchner gaben im Liga-Gipfel die Richtung vor, aber ganz ungefährlich war die Werkself nicht. In seinem 200. Bundesliga-Spiel hätte Lucio in der 15. Minute einen Schuss von Stefan Kießling fast zum 0:1 ins eigene Tor gelenkt. Beim ebenfalls abgefälschten Bernd- Schneider-Schuss (29.) war Oliver Kahn dann im Fallen mit einer Fußabwehr zur Stelle.
Die Vorentscheidung fiel eine knappe Viertelstunde nach dem Seitenwechsel. In seinem 50. Liga-Einsatz und ersten Spiel nach seiner Sperre bediente Mark van Bommel den bis dato glücklosen Philipp Lahm und dessen Flanke fand den Kopf von Toni: 2:0. Nach Zuspiel von Ribéry vergab Toni freistehend vor Rene Adler gar das 3:0 (66.).
Trotz des Rückstands gaben die Gäste nicht auf und verdienten sich angeführt vom emsigen Simon Rolfes Fleißkärtchen: durch das 1:2 von Joker Bulykin wurden sie belohnt. Bei ihren Vorstößen verpassten die Münchner durch Martin Demichelis (72.) dagegen einen klareren Erfolg und Lukas Podolski (78./79.) das Ende seiner einjährigen Liga- Torflaute. «Wir hatten drei, vier Mal die Chance, das dritte Tor zu machen. Da sind wir einige Male leichtsinnig gescheitert», beklagte Hitzfeld.