Toni sucht Trost bei den Löwen
Bayerns überzähliger Stürmer sollte sich beim Confed-Cup für Interessenten empfehlen, ist aber bei Italien-Coach Lippi in Ungnade gefallen.Real bietet für Ribéry nun offenbar 55 Millionen.
MÜNCHEN Sie kamen im Doppelpack, der Ballkünstler Franck Ribéry und der Weltmeister-Stürmer Luca Toni. Beide unterschrieben bis 2011 beim FC Bayern – und kassieren Millionengehälter. Zwei Weltstars für unterschiedliche Positionen, aber dennoch auf Augenhöhe. Das war im Sommer 2007.
Nun, zwei Spielzeiten später, hat sich die Lage verändert. Die komplette Elite des europäischen Klubfußballs buhlt um den 25-jährigen Franzosen – und der FC Bayern betont mit Vehemenz, dass Ribéry unverkäuflich sei. Und der 32-jährige Italiener Toni, der beim FC Bayern nach dem 30-Millionen-Euro-Coup mit Mario Gomez Konkurrenz bekommt und nebenbei die Gehaltsliste massiv belastet, ist sogar in der eigenen Nationalmannschaft nur noch dritte Wahl.
DER FALL TONI
Eigentlich wäre der Confed-Cup in Südafrika die ideale Bühne, um sich bei Interessenten ins Blickfeld zu rücken. Doch vor dem zweiten Spiel der Squadra Azzurra in Johannesburg gegen Ägypten (20.30 Uhr, DSF live) ist Nationaltrainer Marcello Lippi schlecht zu sprechen auf den Bayern-Star. Beim 3:1-Auftaktsieg gegen die USA wurde Toni nur für 21 Minuten eingewechselt. Doch während der andere Joker Giuseppe Rossi mit zwei Treffern zum Matchwinner wurde, verstolperte Toni zwei Großchancen – und verschwand wortlos in den Katakomben. Sein nächster Auftritt war am Dienstag ein Besuch im Zoo. Im Lyon Park in Lanseria suchte er Trost. Ausgerechnet im Gehege der Löwen.
„Lippi rüttelt Toni wach“, schrieb die „Tuttosport“ und diagnostizierte beim Bayern-Angreifer „eine gefährliche Krise: Um ihn macht sich der Trainer am meisten Sorgen.“ Im Training hatte der Coach den Stürmer wiederholt zu mehr Aktivität aufgefordert.
Der Routinier scheint ohnehin nicht gewillt, die Bayern zu verlassen. Über seinen Berater lancierte er, er wolle beim Rekordmeister bleiben. Was er auch darf. Denn Manager Uli Hoeneß betont zwar immer wieder, dass „vier Stürmer reichen“, doch in der AZ sagte er zuletzt auch: „Wir schicken niemanden weg.“
DER FALL RIBÉRY
Hier gilt: Wir lassen ihn nicht weg! Real Madrid bietet für den Franzosen inzwischen 55 Millionen Euro Ablöse, berichtet das spanische Sportblatt „As“. Vom permanenten Werben genervt, sah sich der FC Bayern am Mittwochnachmittag veranlasst, eine offizielle Stellungnahme herauszugeben: „Es gibt vom Vorstand der FC Bayern München AG einen einstimmigen Beschluss, dass der Spieler Franck Ribéry nicht zum Verkauf steht.“ oh