Toni Kroos: Jupp Heynckes bringt "frischen Wind rein" beim FC Bayern München

London - Champions-League-Sieger Toni Kroos sieht bei seinem Ex-Verein FC Bayern schon den Heynckes-Effekt.
"Jeder weiß, dass ich zu Jupp Heynckes ein gutes Verhältnis habe und ihm natürlich zutraue, wieder frischen Wind reinzubringen - was ihm auch schon gelungen ist", sagte der Mittelfeldspieler von Real Madrid am Rande der Weltfußballer-Wahl in London.
Kroos hatte 2013 mit Heynckes und den Bayern das Triple gewonnen. "Was ich den Bayern allgemein zutraue, ist schwer zu sagen", sagte Kroos: "Man hat bislang irgendwie zwei Gesichter gesehen - aber wenn sie ihr gutes Gesicht zeigen, sind sie natürlich nach wie vor top."
Auch Eurosport-Experte Matthias Sammer lobt Heynckes für seine "herausragende Arbeit": "Ein ganz großes Kompliment an Jupp. Ich habe sehr darauf geachtet, welche Hebel er in Bewegung setzt, um die Mannschaft wieder in die Spur zu bringen, den Verein zu beruhigen und Aufbruch zu erzeugen. Das hat er fantastisch und überragend gemacht."
Löw und Neuer stimmten für Kroos
Für Bundestrainer Joachim Löw und Nationalmannschafts-Kapitän Manuel Neuer ist der Portugiese Cristiano Ronaldo nicht der Weltfußballer des Jahres. Löw sah bei seiner Abstimmung Toni Kroos vor Neuer und dem Brasilianer Neymar. Neuer vergab ebenfalls fünf Punkte an Kroos, drei an Robert Lewandowski und einen an Arturo Vidal. Ronaldo setzte sich dennoch mit 43,16 Prozent der Stimmen deutlich gegen den Argentinier Lionel Messi (19,25) und den Brasilianer Neymar (6,97) durch.
Kroos: "Weltfußballer-Ding nicht wichtig"
Weltmeister Kroos war völlig egal, dass er nicht den großen Pokal mit nach Hause nehmen konnte. "Allgemein ist mir dieses Weltfußballer-Ding nicht wichtig", sagte der überragende Mittelfeldspieler von Real Madrid, der bei der großen Ronaldo-Show am Montagabend als einziger deutscher Nationalspieler etwas zu feiern hatte.
Die Wahl des 27-Jährigen in die FIFA-Weltelf an die Seite des neuen, alten Weltfußballers Cristiano Ronaldo blieb sogar die einzige Auszeichnung für den gesamten deutschen Fußball.
Nationaltorwart Manuel Neuer musste sich bei der neu geschaffenen Wahl des Welttorhüters Italiens 39 Jahre alter Ikone Gianluigi Buffon geschlagen geben - und war offensichtlich gar nicht erst angereist. "Der Grund ist sicher nicht die Qualität, weil wir ohne Frage tolle deutsche Spieler haben", sagte Kroos, der im Mai mit Real den Titel in der Champions League erfolgreich verteidigt hatte.
Und weiter: "Vielleicht waren die deutschen Vereine auf internationalem Parkett einfach nicht weit genug vorne mit dabei. Aber das kann sich jedes Jahr ändern. Ich sehe das keinen negativen Trend."
Neu ist die Entwicklung tatsächlich nicht. 2007 hatte es zuletzt einen Weltfußballer gegeben, der nicht Ronaldo oder Lionel Messi hieß. Damals gewann der Brasilianer Kaka. Letzter und einziger deutscher Sieger war Lothar Matthäus vor über einem Vierteljahrhundert (1991). Neuer war 2014 mal nahe dran, er stand nach seiner überragenden WM unter den Top-3 - und wurde Dritter.
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