Tönnies lässt Neuer zappeln
GELSENKRICHEN Nach der Gewinn des DFB-Pokals standen Schalke-Boss Clemes Tönnies und Torwart Manuel Neuer noch Arm in Arm, feierten ihren Triumph. Doch zehn Tage später dürfte sich das Verhältnis der beiden abgekühlt haben. Neuer wartet nur darauf, dass die Schalker seinen Wechsel zum FC Bayern durchwinken. Doch Tönnies blockiert.
„Endverhandelt” ist das Papier laut Schalke-Manager Horst Heldt längst, über die Modalitäten ist man sich einig: laut Medienberichten 18 Millionen Euro, dazu bis zu sieben Millionen erfolgsabhängiger Bonuszahlungen. „Ich wünsche mir, dass sie für sich die richtige Entscheidung treffen”, sagte Neuer nach dem 2:1 im Länderspiel der Nationalmannschaft gegen Uruguay am Sonntagabend. Wohl noch in dem Glauben, dass am Montagabend der Schalker Ausfsichtrsat, an dessen Spitze Tönnies steht, dem Wechsel zustimmt.
Doch es scheint so, als ob Tönnies alles dafür tut, um diesen Moment so lange wie möglich hinauszuzögern. „Ich lasse einen Neuer nicht so einfach gehen. Er ist für mich wie ein Sohn. Ich bin strikt gegen diesen Transfer. Ich will Manuel den Bayern noch aus dem Rachen reissen”, hatte Tönnies nach dem Pokalsieg getönt. Also wurde die Montag angesetzte Entscheidung im Aufsichtrsrat der Schalker einfach gestrichen. Tönnies könne aus beruflichen Gründen nicht an der Sitzung teilnehmen, ließ Schalke kurz mitteilen.
Hinter den Kulissen dagegen scheint man sich mit Neuers Abschied arraniert zu haben, es wird bereits nach einem passenden Nachfolger gesucht. Nach übereinstimmenden Berichten hat Schalke wegen Ron-Robert Zieler (Hannover/Vertrag bis 2012) und Kevin Trapp (Lautern/Vertrag bis 2013) angefragt.
Angeblich verlangen die beiden Clubs hohe Ablösesummen, die bis in den zweistelligen Millionenbereich gehen sollen. Man sei allerdings nicht bereit „Mondpreise” zu bezahlen, sagte Schalke-Manager Heldt in Anspielung auf die Aussage des Bayern-Präsidenten Uli Hoeneß, der zum Neuer-Transfer wissen ließ, dass man „keine Mondpreise” bezahlen wolle. Eine preiswerte Alternative wäre der Ex-Schalker Ralf Fährmann. Er ist nach dem Abstieg von Eintracht Frankfurt ablösefrei zu haben.