Thomas Müller zur WM? Sein Chef ist dagegen

Bayern-Boss Rummenigge warnt davor, das Talent (20) mit nach Südafrika zu nehmen:„Er kommt in körperliche Grenzbereiche.“ Darum solle der Jungstar im Sommer lieber Urlaub machen.
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„Natürlich ist es für mich ein tolles Gefühl, schon in so jungen Jahren im Kreis der Nationalelf zu sein.“ Thomas Müller (Mitte), hier noch im Dress der U21-Junioren.
Imago „Natürlich ist es für mich ein tolles Gefühl, schon in so jungen Jahren im Kreis der Nationalelf zu sein.“ Thomas Müller (Mitte), hier noch im Dress der U21-Junioren.

Bayern-Boss Rummenigge warnt davor, das Talent (20) mit nach Südafrika zu nehmen:„Er kommt in körperliche Grenzbereiche.“ Darum solle der Jungstar im Sommer lieber Urlaub machen.

MÜNCHEN Der Mann ist eine Nummer. Fraglich ist noch, ob er die 874 oder die 875 wird. Je nachdem, ob Bundestrainer Joachim Löw beim WM-Test am Mittwoch gegen Argentinien zunächst Toni Kroos, Bayerns Leihgabe an Leverkusen, oder eben ihn debütieren lässt: Thomas Müller, 20 Jahre jung, den Aufsteiger der Saison beim FC Bayern.

873 Nationalspieler hat es bislang in der DFB-Historie gegeben, jedoch selten einen, der so schnell durchgestartet ist wie Müller.

Vor genau einem Jahr, Stichtag 3. März, hatte Müller erst zehn Bundesliga-Minuten erleben dürfen, lediglich zehn Tore in der Dritten Liga für den FC Bayern II gemacht. Nun prasselt das Lob für den flexiblen Offensiv-Alleskönner von überall auf ihn ein.

„Müller und Kroos haben zuletzt hervorragend gespielt. Sie haben es verdient, dabei zu sein“, sagte Kapitän Michael Ballack, der gegen die Argentinier im zentralen defensiven Mittelfeld in Bastian Schweinsteiger einen neuen Partner bekommt. So ist der Weg frei für Müller – als Rechts- oder Linksaußen. Löw will die Neuen testen. Ohne dass er es ausspricht, ist klar: Müller müsste schon katastrophal einbrechen in den letzten acht Wochen der Saison, um die Chance auf sein WM-Ticket noch zu verspielen.

Beim FC Bayern allerdings sehen sie das Nationalelf-Debüt von Müller nicht rosarot. Im Herbst, als der schlacksige Weilheimer erstmals berufen werden sollte, machten die Bayern-Bosse Rummenigge und Hoeneß öffentlich Druck, man solle den Senkrechtstarter nicht zu früh die höchsten Weihen verleihen. Piano, piano, bitte, Herr Löw.

Mittlerweile haben sie sich mit dem Gedanken angefreundet, dass Müller nach Lahm, Schweinsteiger, Klose und Gomez der fünfte aktuelle Nationalspieler aus dem Bayern-Kader wird. Und auch der fünfte WM-Fahrer? Mit Kroos, ab Sommer wieder in München, wäre er gar der sechste.

Nein, da sind die Bayern-Bosse wenig begeistert. „Thomas kommt jetzt langsam in körperliche Grenzbereiche. Er ist einer der wenigen Spieler von uns, die so ziemlich alle Spiele dieser Saison gemacht haben“, sagte Karl-Heinz Rummenigge der AZ und meinte: „Es wäre für ihn auch wichtig, im Sommer einen ausreichenden Urlaub, um seinen – bis dato nicht ganz so kräftigen – Körper auch mal wieder kräftig zu regenerieren (Müller, 1,86 Meter, wiegt 74 Kilo, d. Red.). Das wird er brauchen. Die erste Profi-Saison hat ihn bisher schon viel Kraft gekostet und wird ihn bis zum Ende noch viel Kraft kosten.“

Verhindern würden sie es freilich nicht, auch weil sie wissen: Ein Müller flippt nicht aus. Rummenigge: „Mental hat er kein Problem. All die jungen Leute bei uns sind im Kopf sehr stabil, das sind keine, die Höhenflüge bekommen oder Träumer sind.“

Patrick Strasser

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