Thomas Müller liefert sich amüsantes TV-Battle mit Michael Ballack

München – Das ist Thomas Müller, wie er leibt und lebt! Dass der Bayern-Stürmer immer für einen Spruch gut ist, dürfte bekannt sein. Doch nach dem 3:3 lieferte sich der Urbayer ein regelrechtes Wortfeuerwerk mit TV-Experte und Ex-Bayern Spieler Michael Ballack. Das Thema: Die Risikobereitschaft des FC Bayern, die der Mannschaft von Trainer Vincent Kompany wohl den Sieg kostete.
Müller spielt Reporter: "Wie fandet ihr die ersten 20 Minuten?"
"Was ihr in der zweiten Halbzeit gut gemacht habt, besser in der ersten, dieses ganz hohe Risiko besser im 1:1 zu stehen", analysierte der 48-Jährige trocken. Da grätschte Müller dazwischen, spielte selbst Reporter: "Wie fandet ihr die ersten 20 Minuten?" Die Antwort von Ballack folgte prompt: "Genauso wie am Mittwoch, absolut dominant."
Damit war das Pingpong eröffnet. "Genauso wie am Mittwoch? Als Frankfurter hätte ich die weiße Flagge gehisst", entgegnete Müller und spielte den Ball zurück zum Experten. "Wir sind beim Thema, Thomas, diese Balance", wollte Ballack gerade ausholen, doch der Fanliebling des FC Bayern ließ den ehemaligen Bayern-Kicker nicht ausreden: "Heute geht es 3:3 aus. Frankfurt kann hier maximal vier Tore schießen. Wenn wir dieses Spiel genauso 15 Mal spielen, werden wir es 13 Mal gewinnen. Ich bin heute wieder seit längerer Zeit auf dem Platz gestanden und es war ein Genuss, wie wir den Gegner eingeschnürt haben."
Ballack kritisiert Risikobereitschaft des FC Bayern
Zu diesem Zeitpunkt war DAZN-Moderator Daniel Herzog längst nicht mehr mit von der Partie, schaute den Fußballfachleuten nur noch gebannt zu. "Michael, das darfst du nicht vergessen. Frankfurt hatte einen überragenden Torhüter hinten drin", so Müller.
Das wollte Ballack nicht anerkennen, holte zum Schlag aus: "Da muss ich dagegenhalten. Ihr wart gegen Aston Villa das dominante Team, gewinnt es nicht. Heute wart ihr wieder absolut dominant, gewinnt es wieder nicht."
Das wollte Müller nicht akzeptieren, erklärte: "Was sollen wir anders machen? Gewinnen. Die Dominanz, die wir haben, haben wir auch, weil wir viele Bälle wiedererobern. Man darf nicht meinen, dass die Bälle zu uns fliegen. Wenn du so Einzelspieler wie Omar Marmoush und Hugo Ekitiké hast, die heute so einen Tag haben, dass sie die Dinger pfurztrocken reinmachen, dann gewinnen wir trotzdem 3:2. Aber ich gebe dir Recht, am Ende ist es nicht clever. Jetzt stehst du da und interpretierst die Ergebnisse und sagst, wir haben dreimal nicht gewonnen. Aber in dieser Krise befinde ich mich sehr gerne." Rumms!

Moderator kann Ballack und Müller nicht stoppen
Herzog, der mittlerweile an den Bildrand rückte, schob nur ein: "Ich kann sie nicht stoppen, wirklich." Das nahm das Duo beim Wort. "Es geht nur um die Doppelabsicherung", erklärte Ballack und fragte: "Wie ist dein Gefühl?" Der schob ähnlich "pfurztrocken", wie Marmoush und Ekitiké seinen Kapitän Manuel Neuer überwindeten, ein: "Überragend. Wenn wir die Bälle gewinnen, sagt niemand, oh wie viel Risiko, da sagt nur jeder, schau mal, wie aggressiv die Bayern sind. Das ist doch alles toll."
Weil Herzog den Talk beenden wollte, immerhin musste Müller mit dem Team zurück nach München reisen, schritt der Fanliebling ein: "Komm, lass uns die Sendung alleine weitermachen." Das hätten die beiden wohl am liebsten gemacht, wenn nicht Herzog endgültig den Stecker gezogen hätte.
"Thomas, ich bekomme Ärger mit deinen Leuten", so der Moderator. "Die haben nichts zu sagen", packte Müller aus, verabschiedete sich dann aber doch mit den Worten "Komm, ich hau ab".