Thomas Müller ist zurück beim FC Bayern München - und brennt wieder

Nach sechs Wochen Verletzungspause steht Thomas Müller vor dem Comeback. "Ich bin bereit", sagt der Offensivstar des FC Bayern. Mats Hummels freut sich: "Thomas brennt wieder. Er wird uns sehr gut tun."
von  Maximilian Koch
Heiß auf noch sechs Spiele in 19 Tagen bis zur Winterpause: Thomas Müller.
Heiß auf noch sechs Spiele in 19 Tagen bis zur Winterpause: Thomas Müller. © imago/Philippe Ruiz

München - Das klarste Zeichen, dass Thomas Müller zurück ist? Es wird spaßiger an der Säbener Straße. "Hackentricks sind nichts mehr für Leute in meinem Alter", flachste der gerade 28-Jährige am Donnerstag. "Das ist was für die Jungen oder die Brasilianer."

Eine bittersüße Anspielung auf die Aktion vor sechs Wochen im Spiel gegen den Hamburger SV, als sich Müller einen Muskelfaserriss im rechten Oberschenkel zugezogen hatte. Bei – genau – einem Hackentrick. Für Müller lieferte die Verletzung nicht nur die Gewissheit, dass er tatsächlich Muskeln hat, sondern sie sorgte auch für ein fremdes Gefühl: So lang war er noch nie in seiner Karriere ausgefallen.

Die Pause habe an ihm genagt, gibt Müller zu, "es war eine schwierige Zeit, es waren ja schon einige Kracherspiele, die ich verpasst habe". In Leipzig oder bei Celtic Glasgow etwa wäre er sehr gerne dabei gewesen, "aber ich bin einer, der sich den Aufgaben stellt, die das Leben bereithält, da gehörte jetzt auch mal eine Verletzung dazu".

Hummels: "Er verspürt richtig Lust und Feuer"

Am Samstag wird die Leidenszeit enden, Müller kehrt gegen Hannover 96 (15:30 Uhr Sky und im AZ-Liveticker) in den Bayern-Kader zurück. "Ich bin bereit, ich bin heiß. Der Muskel hat gut mitgemacht. Ich habe hart darauf hingearbeitet, schnell zurückzukommen", sagt der Weltmeister.

Und die Kollegen freuen sich über Müllers Comeback. "Er wird uns sehr gut tun am Samstag, wenn er dabei ist", meint etwa Mats Hummels: "Er hat schon gebrannt darauf. Jetzt brennt er wieder auf dem Platz, verspürt richtig Lust und Feuer."

Sebastian Rudy bezeichnet Müller als "total wichtig" fürs Team: "So einen braucht man in der Mannschaft, allein für die Stimmung. Er ist jemand, der viel coacht und immer anspielbar ist." Auch für Jupp Heynckes ist Müllers Genesung äußerst positiv. Er hat seinen Vizekapitän wieder – und eine wichtige Option für den Offensivbereich.

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Arjen Robben fällt aktuell verletzt aus, Thiago ebenso. James Rodríguez erlitt vor einer Woche beim 1:2 in Gladbach eine Gehirnerschütterung, trainiert aber schon wieder. Und Franck Ribéry schuftet fleißig fürs Comeback. Müller könnte deshalb sofort in der Startelf stehen.

In den knapp drei Wochen bis Weihnachten stehen für die Bayern noch sechs Partien in Liga, Champions League (Paris St.-Germain) und zum Abschluss im DFB-Pokal-Achtelfinale gegen Borussia Dortmund an. "Wir haben noch Luft nach oben", sagt Müller: "Und wir brauchen gute Ergebnisse."

Das sagt Müller in der Backup-Diskussion

Als Führungsspieler positionierte er sich auch gleich deutlich in der Münchner Trainer-Causa. Müller plädiert dafür, von Vereinsseite die öffentlichen Debatten um die Zukunft von Heynckes einzustellen. Man täte damit weder sich selbst noch dem Trainer einen Gefallen.

Zumal der 72 Jahre alte Heynckes erneut bekräftigt hat, nur bis zum Saisonende aushelfen zu wollen. "Wir sollten es genießen, Jupp Heynckes jetzt als Trainer zu haben", empfiehlt Müller. In der Diskussion um einen Backup für Mittelstürmer Robert Lewandowski positionierte sich Müller ebenfalls.

Er sei nicht sicher, ob ein neuer Spieler die Lösung sei. Hoffenheims Sandro Wagner sei zwar ein "sehr guter Spieler, der unbestreitbar seine Qualitäten hat". Aber Lewandowski wolle eben auch immer spielen, wenn er fit sei.

"Wenn ich müde bin, ist es leicht zu sagen, jetzt brauch ich mal einen Backup. Doch wenn das nur alle drei Monate mal vorkommt, ist das auch für einen Herrn Backup schwierig und nicht optimal", sagt Müller.

Lob gab's für Amateure-Stürmer Kwasi "Otschi" Wriedt, der zuletzt bei den Profis aushalf und dauerhaft bleiben könnte. "Er macht seine Sache sehr gut", so Müller.

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