Thomas Müller: "Das ist ja mein Job"

OSNABRÜCK - 65 Tage nach dem Triple-Gewinn und vier Tage vor dem Bundesliga-Start gegen Borussia Mönchengladbach hat der FC Bayern locker die zweite Runde des DFB-Pokals erreicht. Sonderlich anstrengen musste sich der Rekordmeister beim 5:0 gegen den Viertligisten BSV Rehden jedenfalls nicht.
Dabei hatte sich der Regionalligist vorab noch demonstrativ optimistisch gegeben, zumindest Alexander Neumann. Der Mittelstürmer wird in der kommenden Woche 24, hat bislang bei den Amateuren von Werder Bremen und denen des VfL Bochum gespielt, für den TSV Ottersberg in der Niedersachsenliga und hat im vergangenen Jahr 14 Tore für Schwarz-Weiß Rehden erzielt. Vor dem Spiel der Spiele gegen den FC Bayern tönte er: „Die beiden Verteidiger müssen fit sein, wenn sie mir hinterher kommen wollen. Wenn ich mal in Position bin, wird es schwer mich aufzuhalten.“ Gut gebrüllt, Neumann!
Eine Tat ließ er in Minute 28 folgen – naja, wenigstens fast. Nach einem Rafinha-Fehler spielte er seine Geschwindigkeit aus und versuchte aus spitzem Winkel einen diffizilen Lupfer gegen Nationaltorwart Manuel Neuer - aber nur beinahe erfolgreich. Die 15000 Zuschauer, darunter gut die Hälfte Bayern-Fans, manche aber auch im „Triplesieger-Bekrieger“-Shirt, feierten die Szene dennoch, hielt die Partie ansonsten eher wenig Höhepunkte bereit.
Am spannendsten war noch die Aufstellung, die Pep Guardiola ins erste Pflichtspiel dieser neuen Saison schickte. Zum Leidwesen der Fans nahmen einige prominente Kicker auf der Ersatzbank Platz: Kapitän Philipp Lahm, Neuzugang Thiago, Franck Ribéry und Javi Martinez. Statt ihnen spielte Rafinha hinten rechts, Daniel van Buyten in der Defensiv-Zentrale neben Dante, Neu-Kapitän Bastian Schweinsteiger als alleiniger Sechser hinter den Mittelfeld-Zauberfüßen Arjen Robben (diesmal auf links), Toni Kroos, Xherdan Shaqiri und Thomas Müller sowie Mittelstürmer Mario Mandzukic. Torchancen blieben zunächst Mangelware. Nach zwei Kroos-Chancen hielt Shaqiri in der 18. Minute den Fuß in einen Robben-Schuss, und es hieß 1:0. Erst Sekunden vor der Halbzeit gelang Müller nach feiner Rafinha-Flanke per Kopf das 2:0.
Nach der Pause ließen Rehdens Kräfte nach. Müller erhöhte in der 58. Minute per Foulelfmeter (nach einem Foul an ihm selbst) und sechs Minuten später wiederum per Kopfball auf 4:0 - ein schöner Hattrick für den Dauerwuseler. Zwei Minuten vor Schluss legte er dem Kollegen Robben auch noch das 5:0 auf. Bastian Schweinsteiger saß da schon wieder auf der Bank, hatte einen leichten Schlag aufs Knie bekommen (60.) und wurde durch Jan Kirchhoff ersetzt. In Minute 72 ging dann auch Alexander Neumann vom Feld, ohne Torerfolg - Bayerns Verteidiger sind also fit.
Und Thomas Müller sowieso. „Das ist ja mein Job“, sagte der Stürmer über die seine Treffer, „das Tor treffen, sollte ich ja in meiner Position.“ Dann aber gestand er: „Die Dinger musst du erstmal reinmachen.“ Um dann wieder einzuschränken: „Den ersten Kopfball muss jeder von den 25 Mann bei uns im Kader machen.“