Thomas Müller beim FC Bayern München sitzt wieder auf der Bank – Matthäus wundert sich über Verhalten

Der FC Bayern siegt nach der 1:5-Schmach von Frankfurt mit 1:0 in Manchester. Thomas Müller sitzt einmal mehr auf der Bank. Lothar Matthäus zeigt sich verwundert über Müllers Verhalten.
von  Maximilian Steiger
Nach außen hin jubelt Müller - doch wurmt ihn die Reservistenrolle nicht?
Nach außen hin jubelt Müller - doch wurmt ihn die Reservistenrolle nicht? © IMAGO/Andrew Yates

Manchester - Der FC Bayern siegt in einem glanzlosen Spiel im so prestigeträchtigen Old Trafford mit 1:0. Dadurch besiegelte man das Schicksal von Manchester United, die fortan nicht mehr im europäischen Wettbewerb vertreten sind und als Tabellenletzter die Gruppenphase beenden.

Es ist beinahe traurig, wenn man bedenkt, welch große Schlachten sich beide Teams in der Vergangenheit geliefert haben. Wie 2010, als Arjen Robbens Traumtor den Weg ins Finale ebnete. Damals wie heute mit von der Partie: Thomas Müller. Nur in deutlich veränderter Rolle. Während er damals noch regelmäßig von Beginn an spielte, muss der 34-Jährige zuletzt immer häufiger auf der Ersatzbank Platz nehmen. So auch am Dienstagabend.

Am 1:0-Siegtreffer mit beteilgt: Thomas Müller im Jubelmenge um Torschütze Kingsley Coman
Am 1:0-Siegtreffer mit beteilgt: Thomas Müller im Jubelmenge um Torschütze Kingsley Coman © IMAGO/Sportsphoto

FC Bayern siegt in Manchester - Müller erneut von der Bank

In nur sechs von 22 Spielen durfte Müller von Beginn an ran. Und selbst in Abwesenheit von Jamal Musiala setzte Tuchel zuletzt eher auf Eric-Maxim Choupo-Moting in der Startelf, als auf den eingefleischten Ur-Bayer. Sind Müllers Qualitäten also nicht mehr gefragt?

Lothar Matthäus über Thomas Müller: "Ich wundere mich"

Lothar Matthäus zeigt sich jedenfalls verwundert. In seiner Kolumne schrieb der Rekordnationalspieler: "Man hört immer 'Müller ist eine Legende, er ist Bayern München, er ist wichtig.' Das ist alles gut und schön, aber Müller will spielen!" Der ehemalige Bayern-Spieler fügte an: "Wenn ich als Spieler keine Einsätze habe, fühle ich mich nicht wichtig." 

Nach Matthäus Meinung sei "Müller sportlich immer noch gut genug, deswegen gehört er auch zum Kader der Nationalmannschaft". Müller könne "seinen Mitspielern eine gewisse Sicherheit" geben. "Ich wundere mich, dass Müller sich trotz seiner unbefriedigenden sportlichen Situation immer noch nach dem Spiel hinstellt und versucht, Motivation für seine Mitspieler rüberzubringen."

Manuel Neuer lobt seinen Teamkollegen Thomas Müller

Auch Manuel Neuer betonte nach dem Sieg in Manchester Müllers Bedeutung. "Der Thomas ist sich nicht zu schade etwas zu sagen, wenn er nicht spielt. Und gerade dann ist er immer präsent und auf dem Platz haben wir ihn eh am liebsten", so der Kapitän des FC Bayern, der trotz verletzungsbedingter Pause zu Beginn der Saison schon mehr Spielminuten gesammelt hat als Müller. 

Neuer spielt dabei darauf an, dass sich Müller nach der Niederlage gegen Frankfurt einmal mehr den Medien gestellt hatte und kritische Fragen ob der 1:5-Klatsche beantworten musste. Auf dem Platz – dort, wo man "ihn eh am liebsten" habe – darf er jedoch nur sehr sporadisch ran. Stellt sich die Frage: Warum ist Müller außerhalb des Platzes gerne als Leader, auf dem Platz aber nicht in eben jener Führungsrolle gesehen?

Gibt es dennoch eine Verlängerung für "Bankdrücker" Müller?

Auf dem Platz also nur die Rolle des Edeljokers, seine Führungsrolle kommt vorerst nur abseits des Platzes zum Tragen. Dennoch führen die Bayern konkrete Gespräche über eine Vertragsverlängerung. "Wir sind in Gesprächen und werden sehen", sagte Christoph Freund vor der Partie gegenüber Prime Video. "Thomas verhält sich gegenüber der Mannschaft und der Kabine extrem professionell. Es gibt keinen, der den FC Bayern so verinnerlicht hat und so sehr für den FC Bayern steht. Daher wissen wir schon, was wir an Thomas haben." Nach Informationen der "Sport Bild" soll der Vertrag noch vor Weihnachten verlängert werden.

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Es sieht also so aus, als gäbe sich Müller zumindest öffentlich mit seiner Rolle zufrieden. Davor zieht Matthäus seinen Hut. Er würde sich nämlich "nicht unbedingt so hinstellen, wenn mir Spiel für Spiel andere Teamkollegen vorgezogen würden". 

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