Thiago wieder fit: Wie löst Niko Kovac das Sechser-Problem?

München - Das zentrale Mittelfeld ist schon seit Jahren das Herzstück des FC Bayern – auf keiner anderen Position ist der deutsche Rekordmeister dermaßen hochkarätig besetzt.
Joshua Kimmich hat den Konkurrenzkampf in der Zentrale nun verschärft – gegen Benfica Lissabon (5:1) und Werder Bremen (2:1) beordete Trainer Niko Kovac den bisherigen Rechtsverteidiger auf die Sechs. Gemeinsam mit Leon Goretzka bildet Kimmich das Abräumer-Gespann beim FC Bayern, die zuletzt schwächelnde Defensive steht dank der beiden zweikampfstarken Mittelfeldspieler deutlich stabiler. Back-up-Verteidiger Rafinha ersetzte Kimmich auf der rechten Abwehrseite.
Soweit, so gut beim FC Bayern – eigentlich. Denn Kovac hat jetzt ein Luxusproblem in der Zentrale. Der Grund: Thiago. Der zuletzt verletzte Spanier gab am vergangenen Wochenende gegen Bremen sein Comeback und wurde in der 80. Minute eingewechselt. Mittelfristig könnte der 27-Jährige die neu errungene Kaderordnung nun wieder kräftig durcheinanderwirbeln. Die AZ erklärt das Aufstellungs-Dilemma.
Kovacs Problem: Wohin mit Thiago?
In Thiagos Abwesenheit setzte Kovac Thomas Müller als Zehner ein, also im offensiven Mittelfeld. Hier kam der 29-Jährige wieder besser in Form, in den vergangenen drei Spielen hatte der Weltmeister vier Torbeteiligungen. Es ist offensichtlich, dass sich Müller hinter der Spitze Lewandowski wohler fühlt als auf dem rechten Flügel.

Mit der Thiago-Rückkehr könnten nun drei Szenarien eintreten: Entweder beordert Kovac den Filigran-Techniker auf die Sechser-Position – fraglich ist dann aber, wer vom aktuell gesetzten Duo Kimmich/Goretzka wieder abgezogen wird. Denn nicht nur Kimmich, auch Goretzka, kommt beim deutschen Rekordmeister immer besser in Tritt.
Thiago, mit deutlichen Stärken in der Offensive, könnte aber auch Müllers Rolle im offensiven Mittelfeld einnehmen. Für Müller würde dann wieder nur der Flügel bleiben, auf dem zuletzt Altstar Arjen Robben gute Leistungen zeigte. Eine dritte Möglichkeit: Kovac setzt auf das Prinzip 'Es bleibt alles so wie es ist!'. Und behält die Formation der zuletzt erfolgreichen Spiele bei. In der Folge würden Kimmich und Goretzka weiter auf der Doppel-Sechs und Müller auf der Zehn spielen. Für Thiago würde dann wohl nur ein Platz auf der Bank bleiben.
So sieht das neue Gerüst des FC Bayern aus
Konkurrenzkampf im Bayern-Mittelfeld
In die Planungen mit einbezogen sind zudem noch gar nicht die anderen Spieler, die ebenfalls im zentralen Mittelfeld spielen könnten: Der aktuell formschwache Javi Martínez, Youngster Renato Sanches und die derzeit noch verletzten Corentin Tolisso und James Rodríguez. Sollten die beiden Letzteren wieder zurückkehren, steht Kovac also vor einem noch weitaus größeren Luxusproblem.
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