Thiago-Verletzung schockt, Götze rockt noch nicht
Unglücklicher Start der Neuzugänge des FC Bayern: Thiago fällt nach seinem Heim-Debüt mit einem Syndesmosebandriss lange aus. Mario Götze dagegen spielt im Derby gegen den 1. FC Nürnberg schwach.
München - Höflichkeitsapplaus gab es bei der Auswechslung von Mario Götze. Und zwar für Mario Götze. Welch’ Kontrast: Als Franck Ribéry im Derby ausgetauscht wurde, erhoben sich alle Bayern-Fans (und noch ein paar mehr) in der Allianz Arena.
Das Götze-Debüt im Bayern-Trikot war eher mau, ein vorsichtiges Rantasten im diesmal neuen, weil ungewohnten 3-1-3-3-System. "Es war wichtig für mich, wieder auf dem Platz zu stehen", sagte Götze: "Ich glaube, dass ich helfen kann, wenn ich meinen Rhythmus wieder finde."
Viele Ballverluste, nur eine Torchance – es war noch nicht der alte Götze, der letztmals am 13. April in der Liga für Dortmund am Ball war.
"Mario hat gut gespielt für sein erstes Spiel nach der langen Verletzung", meinte Trainer Pep Guardiola. Und Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge, ein Götze-Fan, sagte: "Ich bin sicher: Wir werden noch viel Freude an ihm haben."
Der andere Neuzugang, 20-Millionen-Euro-Transfer Thiago Alcántara vom FC Barcelona, verletzte sich bei seinem Startelf-Debüt. Die Schock-Nachricht kam am Sonntagnachmittag nach der ärztlichen Untersuchung: ein Riss des Syndesmosebandes im rechten Bein.
Der Spanier bekam in der zweiten Halbzeit bei einem Zweikampf einen Tritt ab, wurde wenig später ausgewechselt. Der 22-Jährige soll am Montag in München operiert und wird wohl sieben Wochen ausfallen. Heißt: Ein Comeback ist erst Mitte/Ende Oktober zu erwarten, in der Champions-League-Vorrunde verpasst Thiago mindestens zwei Spieltage.
Ein Nackenschlag vor allem für Trainer Pep Guardiola, der um seinen Lieblingsspieler ("Thiago oder nix!") das neue Mittelfeld bauen wollte. Nun dürften Müller und Kroos ihre Stammplätze vor dem alleinigen Sechser Schweinsteiger im Mittelfeld-Dreieck sicher haben.
Götze ist eine Alternative, Shaqiri ebenso. Ob es sich nun rächt, dass die Bayern mit Luiz Gustavo einen weiteren Mittelfeldspieler nach Wolfsburg ziehen ließen. Eher nicht. Denn schon nächste Woche kann Pierre-Emile Höjbjerg (17) wieder mit Lauftraining beginnen.
Der dritte Neuzugang, Jan Kirchhoff, stand dagegen gegen Nürnberg nicht mal im 18-Mann-Kader.