Thiago und Co.: Mia san malad
München - Der FC Bayern erlebte im Halbfinale des Audi Cups beim 0:3 gegen den FC Liverpool gleich drei Schockmomente.
Und die Münchner wurden davon noch weit mehr getroffen, als durch die drei Gegentreffer, die sie ohnehin schon zu verkraften hatten. Gleich drei Spieler mussten im Verlauf der aus bayerischer Sicht so bitter verlaufenen 90 Minuten nämlich angeschlagen ausgewechselt werden - und waren anschließend umgehend zu ersten Untersuchungen im Bauch der Arena verschwunden.
Als erster bayerischer Patient tat das Thiago bereits nach 20 Minuten. Mit schmerzverzerrtem Gesicht hielt sich der Spanier da den linken, unteren Bereich seiner Bausmuskeln. Es ging nicht weiter für ihn. Dabei war er nach einer Einblutung in der Wade, wegen der er von der Asienreise des Klubs vorzeitig nach München zurückkehren musste, gerade erst auf den Platz zurückgekehrt.
Für Neuzugang James Rodríguez (62.) und David Alaba (79.) öffnete sich die Luke am Spielfeldrand, die in den unterirdischen Kabinentrakt der Arena führt, dann in der zweiten Halbzeit. "Thiago und Alaba haben einen Schlag abbekommen", sagte Carlo Ancelotti nach der Partie.
Robben und Boateng geschont
Der Bayern-Coach ging davon aus, dass bei beiden "kein großes Problem" vorliege. "Ich denke aber, es ist nicht allzu schlimm", gab Alaba bereits erste Entwarnung. James klagte dagegen über muskuläre Probleme. Ancelotti verwies zunächst auf genauere Untersuchungen.
Ein verletzungsbedingter Verzicht auf das Trio käme für den Trainer zur Unzeit. Schließlich stehen für ihn und seine Bayern nach einer äußerst holprigen Vorbereitung nun die ersten Pflichtspiele der Saison an. Schon am Samstag geht es im Supercup bei Pokalsieger Dortmund um das erste Titelchen der Saison.
Dabei sollen möglichst auch Arjen Robben und Jérôme Boateng wieder einsatzbereit sein. Beide haben noch Trainingsrückstand und wurden beim Audi Cup geschont. "Wir wollen kein Risiko eingehen. Sie sind noch nicht in der Verfassung", begründete Ancelotti seine Maßnahme.
Neuer hofft
Robben hat gerade erst seinen Muskelfaserriss in der rechten Wade, den er im Urlaub beim Tennisspielen erlitten hatte, auskuriert. Boateng war nach einem Faserriss im rechten Oberschenkel schon auf einem guten Weg. Am Sonntag prallte er allerdings im Training mit Torhüter Sven Ulreich zusammen und zog sich dabei eine Wunde am Schienbein zu, humpelte mit bandagiertem rechten Fuß vom Feld. Juan Bernat (Syndesmoseriss) fehlt ohnehin noch länger.
Hoffnung auf ein baldiges Comeback hat dagegen Manuel Neuer. Nach seinem ausgeheilten Mittelfußbruch konnte der Nationaltorhüter am Montag erstmals wieder "mit 100 Prozent laufen", wie er fcb.tv sagte. "Das waren Kleinigkeiten, die wir heute gemacht haben. Es war ein erster Test, den habe ich schon mal ganz gut überstanden."
Er "hoffe natürlich, dass ich so früh wie möglich zur Mannschaft zurückkehre". Möglicherweise sogar bereits am 18. August im Ligaauftakt gegen Bayer Leverkusen.
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