Thiago ist wieder da! Ein Sieg zum Comeback
Dortmund – Philipp Lahm umarmte ihn besonders lange und innig. Denn der Bayern-Kapitän wusste, dass er da nicht für irgendeinen Spieler ausgewechselt wurde, sondern für einen, der am 4. April sein Saisondebüt feierte: für Thiago Alcántara. Nach 69 Minuten war es soweit beim Gastspiel der Bayern in Dortmund gegen den BVB: Ein Jahr und sechs Tage hatte die ungewöhnlich lange Verletzungs- und damit auch Leidenszeit des spanischen Mittelfeldspielers gedauert.
Eingewechselt für Lahm, begleitet mit den besten Wünschen von Trainer Pep Guardiola, zog Thiago einen kurzen (Freuden-) Sprint an. Vamos! Da war er wieder.
Am Ostersamstag also durfte Thiago Alcántara seine sportliche „Wiederauferstehung“ feiern mit einem Einsatz beim Auswärtsspiel der Bayern in Dortmund. Vor 371 Tagen erlitt der Mittelfeldspieler einen Innenbandanriss im Knie. Es folgten zahlreiche Rückschläge mit zwei weiteren Rissen am selben Knie, der Verzicht auf die WM in Brasilien, elend lange Rehazeiten, wieder und wieder, begleitet vom Zoff um medizinische Kompetenzen seitens seiner Vertrauensärzte sowie dem Team um Bayern-Doc Müller-Wohlfahrt.
Bastian Schweinsteiger hatte zu diesem Zeitpunkt den Platz angeschlagen verlassen müssen, ihn ersetzte Sebastian Rode. Das Dreigestirn Schweinsteiger/Lahm/Alonso hatte gut funktioniert im Herzen des Bayern-Spiels. Nun musste es die 1B-Variante mit Rode/Thiago/Alonso richten. Ein Trio, das so noch nie auf dem Platz gestanden hatte. Natürlich hielt sich Thiago noch zurück, vor allem, wenn es in Zweikämpfe ging.
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Doch Guardiola setzte mit seiner Einwechslung ein Zeichen: Señor Thiago, ich vertraue Dir. Es ging gut. Der 1:0-Sieg zum Comeback war das größte Geschenk. Sein Landsmann Alonso erdrückte ihn fast beim Jubel nach Schlusspfiff.
Als die meisten Bayern-Spieler schon auf dem Weg in die Kabine waren, feierten die Bayern-Fans im Dortmunder Stadion noch ihren Rückkehrer: "Thi-a-go, oho! Thi-a-go, oho!" Er drehte sich um und verneigte sich, klatschte in die Hände. Beobachter am Spielfeldrand sahen Tränen in seinen Augen.
Als der Comebacker in die Kabine kam, feierten ihn die Kollegen mit denselben Sprechchören wie zuvor die Fans. Thiago ging zu jedem einzelnen, bedankte sich per Handschlag. Große Emotionen, feuchte Augen.
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Danach sprach er zu den Medien:
„Es war wirklich ein sehr emotionaler Moment für mich heute. Ich habe sehr lange alleine trainieren müssen, aber nun bin ich zurück. Ich konnte nicht nur Tage zählen, leider sogar Monate. Aber das ist unser Leben, das ist Fußball. Die Fans waren sehr emotional, haben mich sehr unterstützt. Ich habe allen zu danken im Verein, speziell den Trainern. Sie haben mir alle sehr geholfen. Die Mannschaft war toll.
Nach zehn Minuten heute habe ich mich sehr müde gefühlt. Aber jetzt hoffe ich, mich gut zu erholen und dann Schritt für Schritt immer mehr Minuten spielen zu können. ich habe genau so viel Spaß wie vorher am Fußball, aber jetzt kann ich es noch mehr Wert schätzen.Das Ziel bleibt immer dasselbe: Spiele gewinnen, Titel gewinnen."
