Teuer, teurer, Palhinha: Schraubt der Wunschspieler des FC Bayern seinen Preis nach oben?
München - Das wird den Bayern-Bossen und Thomas Tuchel so gar nicht schmecken. Zuerst scheiterte der Wechsel von Joao Palhinha (28) in allerletzter Sekunde, nun hat der Portugiese kurzerhand seinen Vertrag beim FC Fulham um ein Jahr bis 2028 (mit Option auf eine weitere Saison) verlängert.
"Ich habe mich immer zu 100 Prozent für diesen Verein eingesetzt, ich habe allen Respekt vor dem Verein und den Fans", schwärmte der Mittelfeldakteur nach der Unterschrift unter dem neuen Kontrakt.
Palhinha will beim FC Fulham wieder "angreifen" und sein "Bestes geben"
Damit nicht genug. Palhinha lieferte noch eine Kampfansage hinterher: "Ich habe großen Respekt vor jedem hier in Fulham und ich bin bereit, wieder anzugreifen, mein Bestes zu geben und gute Dinge zu erreichen." Das klingt alles andere als nach einem Bayern-Wechsel im Winter, oder?
Doch trotz der Verlängerung könnte Palhinha schon im Januar wieder zum Kugelschreiber greifen und sich anschließend das Bayern-Leiberl überstreifen, dann auch offiziell als Spieler des Rekordmeisters.

Grund: Palhinha soll weiterhin großes Interesse an einem Transfer zum FC Bayern haben. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge war der Grund für die Verlängerung vor allem das Gehalt. Durch den neuen Kontrakt ist Palhinha zu den Spitzenverdienern des Klubs aus London aufgestiegen. Schön für ihn, aber schlecht für die Bayern – denn an der Säbener Straße hatte man eigentlich ganz andere Pläne.
FC Bayern drohen harte Verhandlungen mit dem FC Fulham
Spätestens durch die Vertragsverlängerung müssen sich die Bayern nochmal neu mit Fulham-Boss Tony Khan an den Verhandlungstisch setzen. Und dass die Londoner in ihren Entscheidungen knallhart bleiben können, dürften die Münchner mittlerweile wissen.
Trotz der Einigung im Sommer, ließ der Premier-League-Klub seinen Mittelfeldleader solange keinen Vertrag in der bayerischen Landeshauptstadt unterschreiben, bis sie einen Nachfolger gefunden haben. Der Rest ist bekannt: Der Transfer wurde für Bayern zum Daedline-Day-Desaster. Palhinha musste trotz bereits absolviertem Medizincheck und Fotos im Bayern-Trikot wieder in den Flieger steigen und die Heimreise nach London antreten.
Sein Bruder Goncalo, der gleichzeitig sein Berater ist, machte den Bayern-Fans damals noch Hoffnung, als er bei Instragram schrieb: "Sie haben den Traum nicht getötet, nur verschoben." Nun aber die Wende mit der Vertragsverlängerung, die den Bayern-Bossen, sollten sie weiter am Portugiesen interessiert sein, ziemlich teuer zu stehen kommen könnte.
Fulham wird Trainer Thomas Tuchel bei Ablösesumme nicht entgegenkommen
So wird es im Winter nicht nur darauf ankommen, ob Fulham endlich einen passenden Ersatz findet. Und selbst wenn das gelingt, dürfen sich die Münchner auf extrem zähe Verhandlungen einstellen. Denn der FC Fulham wird im Januar deutlich mehr als die bisher geforderten 65 Millionen Euro plus Bonuszahlungen fordern. Und das nicht zuletzt, weil Palhinha in seinem neuen Vertrag nach wie vor keine Ausstiegsklausel hat.

Ebenfalls weiß Fulham mittlerweile ganz genau, dass sich die Bayern auf den Abräumer festgelegt haben. Das haben Dreesen und Tuchel sogar öffentlich bestätigt. So betonte der Bayern-Trainer nach dem Deadline-Day-Desaster: "Ich war sehr traurig, weil ich wusste, wie gern der Spieler zu uns wollte, und ich weiß, was uns dieser Spieler gegeben hätte."
FC Bayern muss wohl für Palhinha ans Festgeldkonto
Die Gehaltserhöhung und Vertragsverlängerung treiben die Ablöse für den bayerischen Wunsch-Sechser also auf jeden Fall in die Höhe. Und um den "traurigen" Tuchel zu trösten, wird Fulham sicherlich nicht den Preis senken.
Das bedeutet konkret: Wagen die Bayern im Winter nochmal den Angriff, um Palhinha loszueisen, muss wie schon bei Harry Kane das berühmt, berüchtigte Festgeldkonto angezapft werden. Glück nur, dass man durch die zahlreichen Verkäufe im Sommer rund 20 Millionen Transfer-Überschuss gemacht hat.
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