Testspiel in China: FC Bayern verliert Elfmeterschießen gegen Arsenal
Der FC Bayern hat das Testspiel auf der Asienreise gegen den FC Arsenal im Elfmeterschießen verloren. Doch James sticht heraus. Die Bilder des Testspiels gibt es zum Durchklicken in der Bilderstrecke.
Shanghai - Renato Sanches trottete mit gesenktem Blick und hängenden Schultern zurück zu seinen Kollegen, als dann auch noch Juan Bernat verschoss, war die erste Testspielpleite des FC Bayern in dieser Vorbereitung besiegelt. Mit 3:4 unterlag das Team von Trainer Carlo Ancelotti dem FC Arsenal nach Elfmeterschießen, der Auftakt der Asien-Tour mit vier Partien ging schief.
"Das Ergebnis war nicht gut, die Leistung schon. Und das ist das Wichtigste in der Vorbereitung", sagte Ancelotti, der besonders seinen Wunschspieler James lobte: "Er war gut heute, auch defensiv. Er war erst sein zweites Spiel mit uns. Er hat sich schnell verbessert." Nach 90 Minuten hatte es in Shanghai 1:1 gestanden.
"Über weitere Strecken die bessere Mannschaft"
Robert Lewandowski traf per Strafstoß zur Führung (9.), in der Nachspielzeit glich Arsenals Alex Iwobi aus. Neben Sanches und Bernat vergab auch David Alaba seinen Elfmeter. "Wir waren über weite Strecken die bessere Mannschaft", meinte der Österreicher: "Aber wenn du das zweite Tor nicht machst, rächt sich das im Fußball."
Stimmt. Und Chancen gab es für die Bayern tatsächlich genug. Ancelottis Team drückte von Beginn an mächtig aufs Tempo – obwohl die Bedingungen bei 33 Grad im Glutofen Shanghai alles andere als gut waren. Die Stimmung dafür umso besser: "Super-Bayern, Super-Bayern, hey, hey", war aus der Fankurve immer wieder zu hören.
Wadenprobleme: Thiago fehlte
Die Arsenal-Anhänger mühten sich auf der anderen Seite. 39.208 Zuschauer waren ins Stadion gekommen, etwa 20 Prozent der Plätze blieben leer – vor allem aus Sicherheitsgründen. Ticketpreise von umgerechnet bis zu 250 Euro taten ihr übriges. Verzichten musste Ancelotti auf Spielmacher Thiago, der seit dem Telekom Cup über Wadenprobleme klagt. Mats Hummels, am Tag zuvor noch leicht erkältet, konnte spielen.
Der Bayern-Coach ließ seine Stars im gewohnten 4-2-3-1-System auflaufen – mit Alaba in der Innenverteidigung, Neuzugang Corentin Tolisso und Javi Martínez auf der Sechs sowie James als Rechtsaußen. Erneut erhielt Thomas Müller den Vorzug auf der Zehnerposition.
Tolisso und James harmonieren
Bei Arsenal stand Weltmeister Mesut Özil in der Startelf. Der neue Co-Trainer Jens Lehmann schaute von der Bank aus zu. James (5.) und Müller (6.) vergaben die ersten Chancen, dann traf Lewandowski vom Punkt. Juan Bernat war zuvor gefoult worden. Man wolle den chinesischen Zuschauern "einiges zeigen", hatte Müller vor der Partie gesagt. Das gelang. Auch den beiden Neuen.
In der 14. Minute harmonierten Tolisso und James perfekt, einen Diagonalpass des Franzosen nahm James mit der Brust an, dann ließ er den Ball auf seiner Stirn tanzen. Hübsch! Der Kolumbianer probierte es immer wieder mit Schüssen, vor der Pause scheiterte er freistehend an Keeper Petr Cech (42.), dann wurde er einen Meter vor der Torlinie abgegrätscht (45.).
Nächste Chance gegen Milan
"Er hatte ein gutes Kombinationsspiel mit Rafinha und den Stürmern", sagte Ancelotti über James. Tolisso suchte oft aus dem Mittelfeld den Weg in Arsenals Strafraum, war präsent, zweikampfstark. So kann es bei beiden weitergehen. Arsenal war bis zur Pause nur bei zwei Aktionen gefährlich: Sowohl Özil (12.) als auch Alexandre Lacazette (32.) prallten an Tom Starke ab.
Die Bayern agierten schneller, zielstrebiger. Müller (37.), Bernat (39.) und Franck Ribéry vergaben weitere gute Chancen (39.). Nach der Halbzeitpause brachte Ancelotti Sanches, Kingsley Coman und Christian Früchtl für Martínez, Müller und Starke, auch die anderen Youngster durften ran. Und die Bayern blieben das bessere Team. Wieder war es James, der nach Coman-Pass an Cech hängenblieb (49.).
Kurz vor Schluss schockte dann Iwobi die Bayern, ehe die Elferlotterie verlorenging. "Wir wollten das Spiel schon gern gewinnen", sagte Alaba. Am Samstag gibt’s die nächste Chance. In Shenzhen treffen die Bayern auf den AC Mailand.
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