Bayern schließt Winter-Transfers nicht aus: Kommt nochmal Bewegung in das Nkunku-Thema?

München - Er muss es sagen. Taktisch. Alle Sportdirektoren oder Sportvorstände reden so in Monaten, in den das Transferfenster geöffnet ist und allerlei Gerüchte sowie aufgedeckte Story hereingeweht werden.
Also sprach Christoph Freund am Freitag an der Säbener Straße über die Planungen des Vereins, bis das Transferfenster am 3. Februar geschlossen wird: "Wir sind sehr zufrieden mit der Qualität, die in unserem Kader ist. Ich habe gelernt, dass man im Fußball nie etwas ausschließen kann, aber es ist nichts geplant."
Auch nicht nach dem 0:3 in der Champions League bei Feyenoord Rotterdam und der Tatsache, dass Linksverteidiger Alphonso Davies (Muskelfaserriss) laut neuester Erkenntnisse vom Freitag sogar vier bis sechs Wochen auszufallen droht – also in den wichtigen Spielen im Februar bei Bayer Leverkusen, gegen Eintracht Frankfurt und in den sehr wahrscheinlichen Playoffspielen der Königsklasse.
AZ-Info: Marmoush-Wechsel brint Kettenreaktion in Gang, die auch Bayern betrifft
Nix is fix. Alles ist möglich. Vor allem bei den Torhütern. Daniel Peretz wird in zwei, drei Wochen nach seiner Nierenquetschung wieder das Training aufnehmen, wollte sich nicht ausleihen lassen – etwa zu Interessent RC Lens. Dennoch buhlen die Bayern heftig um Jonas Urbig. Der 21-Jährige ist Ersatztorhüter von Zweitligist 1. FC Köln und noch bis 2026 unter Vertrag. Die Kölner stellen sich quer, treiben den Preis für einen sofortigen Transfer hoch.
Da ist Freunds defensive Aussage über die Torhüter-Situation ("Es gibt zwei Aspekte: Die kurzfristige Ausrichtung für die nächsten Monate, da sind wir gut aufgestellt. Dazu gibt es die langfristige Ausrichtung - da sind wir in Gesprächen") nur logisch und gewiss auch branchenüblich.
Dass doch noch Bewegung in die Transfer-Aktivitäten der Bayern kommen könnte, hat nach AZ-Informationen mit einer Kettenreaktion auf dem Stürmer-Markt zu tun, die in vollem Gange ist. Nach dem Wechsel von Omar Marmoush (25) zu Manchester City hat Eintracht Frankfurt frisches Geld in der Kasse, man kassiert eine Ablöse in Höhe von 75 Millionen Euro, weitere fünf Millionen könnten an Bonuszahlungen hinzukommen.
Marseille braucht Ersatz für Frankfurts Marmoush-Ersatz: Wird es Mathys Tel?
Ein Nachfolger für den Ägypter muss her - und scheint mit Elye Wahi (22) von Olympique Marseille gefunden, der eine fixe Ablöse von 26 Millionen Euro kostet, plus drei Millionen an Boni.
Das Rad dreht sich weiter. Nun brauchen die Südfranzosen einen Ersatz und würden gerne Mathys Tel von Bayern ausleihen, der in den vier Spielen der Münchner nach der Weihnachtspause lediglich 45 Minuten zum Einsatz kam. Bei seiner Einwechslung gegen Hoffenheim (5:0) konnte er eine Torvorlage beisteuern.

Zuletzt hatte sich Tel (19) mehrfach zum FC Bayern bekannt, eine Leihe zu Werder Bremen oder Frankfurt ausgeschlossen. Laut der französischen Sporttageszeitung "L'Équipe" soll Marseille den Bayern eine Einsatzgarantie für Tel zugesagt haben.
Mathys Tel bekommt beim FC Bayern kaum Spielzeit
In München wäre man bereit, Stürmer Tel auf Leihbasis für die Rückrunde gehen zu lassen. Schließlich bekommt der junge Franzose hinter Top-Torjäger Harry Kane zu wenig Spielzeit, außerdem ist da ja noch Routinier Thomas Müller, der als Mittelstürmer-Ersatz auflaufen kann.
Es gibt noch einen Grund, der den Bayern reinlaufen würde, falls sich Tel doch für eine Leihe im Winter entscheidet: Somit würde kurzfristig die Tür aufgehen für den von Sportvorstand Max Eberl forcieren Transfer von Christopher Nkunku (27) vom FC Chelsea.
Dessen Berater Pini Zahavi soll laut Sky alles dafür tun, dass der Deal bis zum 3. Februar über die Bühne geht. Ein dicker Bremsklotz könnten allerdings die von Chelsea für Nkunku angeblich geforderten 80 Millionen Euro Ablöse sein.
Als Eröffnung des Pokers.