Tanguys Geduldsprobe: Profitiert Bayern-Juwel Nianzou von der Süle-Situation?

Bayerns Abwehrjuwel Tanguy Nianzou hat auch unter Julian Nagelsmann einen schweren Stand. Die Causa Süle ist sehr wichtig für ihn.
von  Maximilian Koch
Nur 197 Minuten Einsatzzeit für den FC Bayern in dieser Saison: Tanguy Nianzou.
Nur 197 Minuten Einsatzzeit für den FC Bayern in dieser Saison: Tanguy Nianzou. © imago images/Sven Simon

München - Die bayerische Trainingsgruppe vor dem Topspiel bei Bayer Leverkusen am Sonntag (15.30 Uhr/ DAZN und im AZ-Liveticker) wächst.

Am Mittwoch begrüßte Cheftrainer Julian Nagelsmann mit Jamal Musiala den ersten der deutschen Nationalspieler wieder im Mannschaftskreis. Musiala war beim 4:0-Sieg in Nordmazedonien als Joker zum Einsatz gekommen und hatte sein erstes Länderspieltor erzielt. Die weiteren DFB-Stars um Kapitän Manuel Neuer haben noch frei und steigen erst am Freitag wieder ein - ebenso Robert Lewandowski.

Nianzou spielt zwei Mal für die U20-Nationalmannschaft

Und so war die Nagelsmann-Truppe an der Säbener Straße vor allem französisch geprägt: Die Nations-League-Gewinner Benjamin Pavard, Dayot Upamecano und Lucas Hernández trainierten schon wieder mit, ebenso die zuletzt angeschlagenen Kingsley Coman und Corentin Tolisso, Sorgenkind Michaël Cuisance und er: Tanguy Nianzou.

Der 19-Jährige sammelte in der Länderspielpause für Frankreichs U20 Spielpraxis in den Tests gegen Tunesien (1:1 und 0:0), die Einsätze über jeweils 90 Minuten taten ihm gut. Denn in diesen Genuss kam er beim FC Bayern erst einmal in dieser Saison: beim 12:0-Erfolg im DFB-Pokal bei Oberligist Bremer SV. Sonst sitzt Nianzou meist auf der Ersatzbank, in der Bundesliga ließ ihn Trainer Julian Nagelsmann nur insgesamt 107 Minuten spielen.

Tanguys Geduldsprobe. "Er ist nach wie vor ein junger Spieler, aber hochtalentiert", sagte Nagelsmann in der Sommer-Vorbereitung über den Franzosen: "Er hat eine sehr gute Entwicklung genommen und einige Schritte gemacht." In der Spieleröffnung und Restverteidigung müsse sich Nianzou aber noch verbessern, sagte der Coach, außerdem fehle Nianzou "der Rhythmus".

Nianzou hat im Abwehrzentrum das Nachsehen

Kein Wunder: Vergangene Saison verpasste der Verteidiger wegen Muskelverletzungen etliche Spiele, derzeit ist er hinter Niklas Süle, Dayot Upamecano und Lucas Hernández nur die Nummer vier in der Abwehrmitte. Eine Ausleihe im Winter ist aber nicht angedacht, Bayern braucht Nianzou, falls es Verletzungen gibt.

Spannend wird die Situation im Sommer 2022, dann läuft der Vertrag von Süle aus, Klubs aus England sind heiß auf ihn. Chelseas Antonio Rüdiger, der ebenfalls ablösefrei zu haben ist, gilt als Nachfolgekandidat bei Bayern. Doch auch eine Süle-Verlängerung ist nicht ausgeschlossen.

Nianzou wird diese Personalien genau beobachten, er will irgendwann Stammspieler werden. Und das trauen ihm die Bayern-Verantwortlichen auch zu. "Er ist eines der größten Talente in Europa", sagte Sportvorstand Hasan Salihamidzic.

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