Tanguy Nianzou: Abschied mit Hintertürchen

München - Das Experiment ist gescheitert - zumindest vorerst: Tanguy Nianzou, der 2020 mit sehr hohen Erwartungen aus der Jugend von Paris Saint-Germain zum FC Bayern gewechselt war, verlässt den Klub schon wieder.
Tanguy Nianzou: Ablöse liegt bei 20 Millionen Euro
Nianzou war am Mittwoch bereits in Andalusien, um seinen Wechsel zum FC Sevilla zu finalisieren. Beim 20-jährigen Franzosen stand noch der Medizincheck und die Vertragsunterschrift aus, zuvor hatte sich Bayern bereits mit Sevilla geeinigt.
"Die Transfervereinbarungen beinhalten, dass es eine Rückhol-Option für den deutschen Rekordmeister gibt", teilte Bayern mit. Die Ablöse liegt bei 20 Millionen Euro.
Ein guter Deal von Sportvorstand Hasan Salihamidzic, schließlich hatte es der verletzungsanfällige Nianzou in den vergangenen beiden Spielzeiten nicht über den Status als Talent hinausgeschafft. Nianzou wurde in lediglich 28 Pflichtspielen eingesetzt, dabei 19-mal ein- und viermal ausgewechselt. Nur fünfmal stand er über 90 Minuten auf dem Platz.
Kommt Nianzou wieder zum FC Bayern München zurück?
"Wir haben Tanguy Nianzou vor zwei Jahren verpflichtet, weil wir an sein großes Potential glauben. Daran hat sich nichts geändert", erklärte Salihamidzic: "Aktuell sind wir aber in unserer Defensive sehr gut und flexibel besetzt. Es war nun der ausdrückliche Wunsch des Spielers, mehr Einsätze zu erhalten. Die Chance auf mehr Spielzeit in dieser Phase seiner Karriere wollten wir ihm geben und haben uns deshalb mit dem FC Sevilla auf einen Wechsel geeinigt." Man werde "Tanguys Entwicklung genau beobachten, denn der FC Bayern hat die Option, ihn nach München zurückzuholen. Der FC Sevilla bekommt einen tollen und sehr talentierten Jungen."
Nianzou war er vor zwei Jahren mit vielen Vorschusslorbeeren zu Bayern gewechselt. "Er ist einer der besten Spieler seines Jahrgangs (2002, Anm.d. Red.) in Europa", sagte Salihamidzic damals. Doch Nianzou fiel immer wieder aus, insgesamt 36 Partien verpasste er seit 2020 wegen Verletzungen.
Startelfchancen sanken durch Verpflichtung von Matthijs de Ligt
Daher nun der Schritt nach Sevilla, wo er sich ebenfalls auf Champions-League-Niveau beweisen darf. Nach der Verpflichtung von Matthijs de Ligt, dem künftigen Abwehrchef, hatte Nianzou seine Startelfchancen immer weiter sinken gesehen. Er bat die Bayern-Bosse um Freigabe.
Dass sich die Münchner nun ein Hintertürchen offenlassen mit der Rückkaufoption, zeigt, dass sie Nianzou noch nicht aufgegeben haben.