Taktik-Kniff von Bayern-Coach Julian Nagelsmann: Systemumstellung bringt den Erfolg zurück

Gegen den FSV Mainz 05 nahm Julian Nagelsmann eine taktische Umstellung vor und wechselte von Vierer- auf Dreierkette. Ein System für die Zukunft beim FC Bayern?
Christina Stelzl
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Zufriedener Trainer des FC Bayern: Julian Nagelsmann
Zufriedener Trainer des FC Bayern: Julian Nagelsmann © IMAGO/Patrick Scheiber (www.imago-images.de)

München - Na also, es geht doch! Am Mittwochabend feierte der FC Bayern im DFB-Pokal einen souveränen 4:0-Erfolg gegen Mainz 05 und machte damit den Viertelfinal-Einzug perfekt. Nach drei Remis zum Jahresauftakt gab es am Mittwochabend den ersten Sieg 2023.

Zum ersten Mal in diesem Jahr liefen die Münchner auch mit einer Dreier- anstelle einer Viererkette auf – mit Erfolg! "Die Hauptidee war, dass wir zuletzt, wenn wir gegen so tiefe Gegner gespielt haben, oft einen Mittelfeldspieler zu wenig hatten, um Bälle vom Flügel wieder ins Zentrum zu spielen", sagte Julian Nagelsmann nach der Partie in der ARD über seinen Taktik-Kniff.

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Thomas Müller als "Überzahlspieler" im neuen System

Benjamin Pavard, Dayot Upamecano und Matthijs de Ligt bildeten den Defensiv-Verbund vor Yann Sommer, vor ihnen spielte Joshua Kimmich als alleiniger Sechser. Last-Minute-Neuzugang Joao Cancelo und Kingsley Coman fungierten als Schienenspieler im Vierer-Mittelfeld zusammen mit Jamal Musiala und Leroy Sané.

Thomas Müller agierte zwischen Sturmspitze Eric Maxim Choupo-Moting und dem Mittelfeldzentrum als sogenannter "Überzahlspieler", so Nagelsmann. Der Bayern-Coach erklärte weiter: "Wir haben einfach sehr viele gute Offensivspieler, manchmal muss man ein bisschen mehr Risiko gehen, wenn wir uns in einer anderen Ordnung schwertun wie zuletzt."

Nagelsmann: Dreierkette? "Für mich ist das immer ein Modell für die Zukunft"

Die Systemumstellung habe laut Nagelsmann nichts mit Cancelo, der am Deadline Day von Manchester City ausgeliehen wurde und das 1:0 der Münchner vorbereitete, zu tun. Bereits in der Vergangenheit habe der 35-Jährige des Öfteren auf diese Grundordnung gesetzt.

"Für mich ist das immer ein Modell für die Zukunft. In meiner ersten Saison bei Bayern haben wir auch in einer sehr erfolgreichen Phase mit Dreierkette gespielt. Dann kam sehr viel Druck von außen und alle wollten eine andere Ordnung sehen, obwohl es daran nicht so oft lag", ergänzte der Trainer des deutschen Rekordmeisters bei Sky. "Es ist meistens keine Frage der Ordnung, weder in guten noch in schlechten Zeiten. Es ist immer eine Frage der Einstellung und Umsetzung."

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Ob Nagelsmann auch am Sonntag (17.30 Uhr, DAZN und im AZ-Liveticker) gegen wiedererstarkte Wolfsburger auf die Dreierkette setzen wird, bleibt abzuwarten. Anklang fand das System jedenfalls auch bei Kimmich, der nach dem Spiel als "Man of the Match" ausgezeichnet wurde. "Das hat heute ganz gut funktioniert. Wir haben viele Spieler, die beide Systeme spielen können, deswegen können wir sehr flexibel agieren."

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  • Südstern7 am 02.02.2023 20:03 Uhr / Bewertung:

    Der "Taktikkniff", wenn man es mal so nennen darf, war vielmehr die Tatsache, dass man endlich auf das Gewurstel von Davies, mit dem dieser die eigene Mannschaft verwirrt, verzichtet hat und einen ballsicheren Spieler mehr aufgeboten hat.

    Die Umstellung von 4 auf 3 Verteidigern ist kein "Kniff" sondern eine gängige Selbstverständlichkeit im Fußball. Wenn der Gegner angreift wird sie ja sowieso automatisch zu einer 4-Mann-Abwehr, weil sich ein Akteur aus dem Mittelfeld zurück fallen lässt. Auf diesen "Kniff" habe ich schon vor Wochen gehofft, wenn du Müller und Musiala gemeinsam unterbringen willst. Die Frage "Dieser oder Jener" war mir immer viel zu populistisch gestrickt.

    Hoffen wir mal, dass mit diesem "Kniff" der Nagelsmann nicht alle seine Ideen erschöpft hat. In den kommenden Wochen muss die Mannschaft nämlich taktisch einiges mehr auf die Reihe kriegen gegen schwerere Gegner, als es der FSV Mainz 05 war.

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