Tätowierer: "Breno kommt wieder"

München - Während andere mit erhöhten Blutwerten und Grippe ins Bett fallen, geht Breno zum Tätowierer. Nach dem Ärger über seine Meuterei via Twitter („Bayern macht eine Sauerei mit mir“) wird Breno erneut auffällig. Der Bayern-Verteidiger hat sich am Dienstagabend in München am Arm tätowieren lassen – obwohl er sich wegen einer Grippe vom Training abgemeldet hatte.
Breno gab sich in Behandlung von Carsten Schröder. Der Mann, der sich „Rusty“ nennt, gehört zu den bekanntesten Tätowierern Münchens. Rustys rechte Gesichtshälfte ist tätowiert, sein rechtes Auge nach einem tragischen Paintball-Unfall blind.
Sein Arbeitsplatz, das Skywalker Tattoo Studio, ist auf das Wesentliche reduziert: Motiv-Skizzen, Stühle und das Handwerkszeug eines Tätowierers. Die Stimmung ist gelöst, die Türen stehen allen offen. Im Studio sind genauso viele Hunde wie Kunden. Dass sich ein Bayern-Profi hierher verirrt, ist sehr ungewöhnlich.
AZ: Rusty, Sie haben am Dienstagabend Breno tätowiert.
RUSTY: Ja, er war ja schon das dritte Mal hier. Er war frisch, jugendlich und sehr gut gelaunt. Ein sehr netter und lockerer Kerl. Er war schon mal mit seiner Familie hier und ist wie ein Kumpel für mich.
Er hat jüngst viel einstecken müssen. Hausbrand, Gefängnis, Twitter-Affäre. Wie war seine Laune?
Er war locker wie immer. Er ist ein schüchterner Typ, aber wenn man ihm zuhört, dann wird er auch locker und erzählt viel von sich.
Keine Sprachbarriere?
Überhaupt nicht. Er spricht sehr gut und kann sich sehr gut ausdrücken. Wenn man hier stundenlang auf dem Stuhl sitzt, kann man sich nicht nur anschweigen.
Über was wird gesprochen?
Breno ist ein typischer Brasilianer. Er spricht viel über die Musik, seine Familie oder seinen Glauben. Ich kenne die Kultur und weiß, wie die Menschen dort ticken.
Was können Sie uns über sein Tattoo-Motiv verraten?
Das Motiv basiert auf seinem Glauben. Auf Deutsch heißt es: „Wenn Gott nicht gewollt hätte, dass man sich Unmögliches wünscht, hätte er uns nicht die Gabe gegeben, uns Unmögliches vorzustellen.“ Er ist ein sehr gläubiger Mensch, und seine Tattoos haben immer mit seinen Kindern, seiner Frau oder seinem Glauben zu tun. Es war nicht sein letztes Tattoo. Breno kommt wieder, wir haben auch schon über das nächste Tattoo gesprochen, dass ich ihm demnächst stechen werde.
Er schleppt eine Grippe mit sich herum. Hat er kränklich gewirkt?
Ja, es ist mir schon ein wenig aufgefallen. Vorher wusste ich nichts, aber ich habe gemerkt, dass er hin und wieder gehustet und eine höhere Schmerzempfindlichkeit hatte als sonst. Dann ist es auch klar, dass es ihm körperlich nicht gut ging.
Hätten Sie ihm vom Tattoo abraten müssen?
Er war nicht käsig, hatte keine triefende Nase oder Fieber. Er hatte nur mehr Schmerzen als sonst. Das kommt vor. Und was das Tattoo angeht, kann er sofort wieder trainieren. Das schränkt nicht ein.
Breno lässt sich ein Tattoo stechen - Hier gibt's das Video: