"Tackling-Monster" Lucas Hernández: Der Abwehr-Cäsar des FC Bayern

München - Eine irre hohe Ablösesumme als Last und Bürde? Das weisen Profifußballer stets von sich. Dennoch haftet stets ein Etikett an ihnen, siehe Lucas Hernández.
Der Franzose trägt nicht nur die Vornamen Lucas François Bernard, sondern eben auch den Zusatz teuerster Einkauf der Bundesliga-Historie mit sich - und damit logischerweise auch den Titel teuerster Bayern-Import aller Zeiten.
Hernández wechselte im Sommer 2019 von Atlético Madrid für die festgeschriebene Ablösesumme von 80 Millionen Euro nach München.
FC Bayern: Hernández startet in sein viertes Vertragsjahr
Der Innenverteidiger erhielt damals einen Fünfjahresvertrag, er beginnt nun sein viertes Vertragsjahr an der Säbener Straße. Und plötzlich ist der Fokus nicht nur auf den 80-Millionen-Mann gerichtet, sondern auf Matthijs de Ligt, der für eine Sockel-Ablöse von 67 Millionen von Juventus Turin verpflichtet wurde, die in den nächsten Jahren durch mögliche Bonuszahlungen an die 80er-Schallmauer heranreichen können.
Der 26-jährige Hernández kann sich also reinfühlen in den drei Jahre jüngeren Niederländer, was die Drucksituation einer hohen Ablöse betrifft.

"Für einen großen Spieler wie ihn wird die Aufgabe beim FC Bayern kein Problem sein", sagte Hernández nun in der Bild am Sonntag" und freut sich offensichtlich auf den Konkurrenzkampf der Innenverteidiger, "Für das Team ist das sehr gut. Für uns bedeutet es, dass wir uns nie ausruhen können - jederzeit könnte man auf der Bank landen. So müssen wir in jedem Training alles geben", sagt Hernández.
Duo Hernández/de Ligt als Bollwerk beim FC Bayern
Der Plan ist, dass das Duo Hernández/de Ligt kurz- bis mittelfristig gesetzt sein soll, um ein rund 150 Millionen Euro starkes (teures) Bollwerk zu bilden. Vor dem Auswärtsspiel beim bisher punktlosen VfL Bochum (bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe nicht beendet) wartet de Ligt noch auf sein Startelf-Debüt. In den ersten drei Pflichtspielen der Saison wurde er von Dayot Upamecano bestens vertreten.

Auch der Franzose Benjamin Pavard, aktuell Rechtsverteidiger, kann diesen Job in der Abwehrmitte übernehmen. Er präferiert diese Rolle sogar.
Wird schwierig. Der Platzhirsch in der Innenverteidiger-Hierarchie heißt derzeit (noch?) Hernández, da de Ligt als neuer Abwehrchef der Zukunft auserkoren ist. Was für eine Auswahl für Trainer Julian Nagelsmann. "In Europa gibt es nicht viele Mannschaften, die so gute Spieler haben wie wir", findet Hernández mit Blick auf die Defensive, die nicht mehr so wackeln soll wie in der vergangenen Saison.
Nagelsmann über Hernández: "Auch privat ein sehr netter Kerl"
Dazu soll der Linksfuß, im Team "Lukki" gerufen, einen großen Teil beitragen. "Lucas ist ein Spieler, der mit Herz verteidigt, der es liebt zu verteidigen, der überall reinfegt in jeden Zweikampf", erzählte Nagelsmann und gestand: "Ich mag ihn sehr. Er ist ein Tackling-Monster auf dem Platz und hat auch im Eröffnungsspiel in Frankfurt sehr gute Pässe gespielt. Das hat er neben Upamecano sehr gut gemacht. Beide Innenverteidiger haben eine super Entwicklung genommen, sie spielen sehr seriös mit wenig Fehlern." Was nicht immer so war. Auch Hernández hat eine wechselhafte Zeit bei Bayern hinter sich.

Das Tackling-Monster, dessen Arm Tätowierungen von Julius Cäsar und Achilles zieren, kann auch anders, so Nagelsmann: "Er ist auch privat ein sehr netter Kerl. Es ist nicht so, dass er mit einem Messer zwischen den Zähnen herumläuft." Über seine Tattoos des römischen Staatsmannes und Feldherrn sowie des antiken griechischen Helden sagt Hernández: "Ich bin ein großer Kämpfer, schon immer gewesen. Deswegen Cäsar und Achilles. Das sind die Personen, die ich bewundere, mit denen ich mich identifiziere."