Sven Ulreich ersetzt Manuel Neuer

Gegen den FC Augsburg feiert Sven Ulreich seine Startelf-Premiere für Bayern in der Liga. Gegen Madrid setzt Trainer Carlo Ancelotti wieder auf Manuel Neuer.
von  Maximilian Koch
Sven Ulreich kommt gegen Augsburg und Hoffenheim zum Einsatz.
Sven Ulreich kommt gegen Augsburg und Hoffenheim zum Einsatz. © firo/Augenklick

Gegen den FC Augsburg feiert Sven Ulreich seine Startelf-Premiere für Bayern in der Liga. In der Champions League setzt Trainer Carlo Ancelotti wieder auf Manuel Neuer.

München - Als Sven Ulreich sein letztes und bislang einziges Bundesliga-Spiel für den FC Bayern bestritt, stand ein gewisser Medhi Benatia in der Startformation. Später wurde Sebastian Rode eingewechselt, auf der Bank saß Serdar Tasci. Und zum Matchwinner wurde ein Mann, über dessen vorzeitiges Karriereende zuletzt schon spekuliert wurde: Mario Götze, inzwischen nach Dortmund zurückgewechselt und an einer Stoffwechselkrankheit leidend, erzielte zwei Tore am bedeutungslosen letzten Spieltag der Saison 2015/16 beim 3:1-Sieg des Meisters Bayern gegen Absteiger Hannover 96.

Vier Pflichtspieleinsätze

Nicht mal ein Jahr ist das nun her, doch es scheint viel länger zurückzuliegen, wenn man die Namen all dieser Spieler liest, die den Klub seitdem verlassen haben. Für Sven Ulreich, der damals nach 51 Minuten für Manuel Neuer eingewechselt wurde, muss es sich sogar anfühlen wie eine halbe Ewigkeit. Der Torhüter war 2015 vom VfB Stuttgart zu den Bayern gewechselt und hat seitdem ganze vier Einsätze in Pflichtspielen absolviert. Es ist leicht nachzuempfinden, wie der 28-Jährige diesem Samstag, dem Spiel gegen den FC Augsburg (15.30 Uhr/Sky) entgegenfiebert.

Buli-Startelfdebüt für Bayern

Denn erstmals in seiner Bayern-Zeit wird Ulreich, der seine leichte Handverletzung aus dem Donnerstags-Training überwunden hat, in einem Bundesliga-Spiel von Beginn an auf dem Platz stehen. Das bestätigte Trainer Carlo Ancelotti: "Er hat diese Saison nicht viele Spiele gespielt, aber er ist in einer guten Verfassung. Wir haben vollstes Vertrauen in ihn." Die Verletzung des Stammkeepers Manuel Neuer, der sich laut Ancelotti am Mittwoch eine Blessur am Zeh zugezogen hat und deshalb sogar operiert werden musste, macht Ulreichs Liga-Premiere möglich. Nur einmal hat er bislang in dieser Saison überhaupt gespielt: Beim 2:3 in der Champions-League-Gruppenphase Ende November bei FK Rostow. Sicher wirkte Ulreich in dieser Partie nicht.

"Spannung hochhalten"

Nun also die zweite Chance, im bayerisch-schwäbischen Derby, das für die Bayern nur ein Zwischenschritt sein soll zur fünften Meisterschaft in Folge. 13 Punkte beträgt der Vorsprung auf RB Leipzig. Es komme jetzt darauf an, "diesen Vorsprung im letzten Viertel der Saison sicher und seriös ins Ziel zu bringen", forderte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge vor neun Spielen in 29 Tagen: "Die wichtigste Aufgabe wird sein, die Spannung hochzuhalten für die Bundesliga und für unsere Ziele im DFB-Pokal und in der Champions League."

Im Cup-Halbfinale treffen die Bayern auf Borussia Dortmund (26. April), zuvor steigt das Champions-League-Viertelfinale gegen Real Madrid (12. und 18. April). Dann soll wieder Neuer im Tor stehen, so plant es jedenfalls Ancelotti. "Gegen Real ist er bereit", sagte der Coach. Vielleicht könne Neuer sogar schon am 8. April im Bundesliga-Match gegen den BVB zurückkehren. Douglas Costa, der am Knie verletzt ist, hat nach Auskunft Ancelottis ebenfalls Chancen, für den Real-Kracher fit zu werden.

Abschiedstournee?

Zuvor steht aber Ulreich im Fokus, auch am Dienstag bei 1899 Hoffenheim wird er das Tor hüten. Tom Starke sitzt als Ersatzmann auf der Bank. Manchmal würde er gern wieder "das Adrenalin spüren", hatte Ulreich einmal im AZ-Interview zugegeben. Dann nämlich, wenn er samstags in die Arena fahre, mit dem sicheren Gefühl, 90 Minuten auf der Bank zu sitzen. "Ich trainiere die ganze Woche, um bereit zu sein. Aber ich habe mich bewusst für diese Situation entschieden." Den Platz hinter Neuer. Diesmal ist alles anders. Ulreich, der im "Kicker" zuletzt laut über einen Wechsel im Sommer nachdachte, fährt als Nummer eins in die Arena. Gut möglich, dass die Partie zugleich Teil eins seiner Abschiedstournee ist.

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