Süle macht den Hummels: Dieser Abgang tut Bayern doppelt weh

München - Es ist ein Abgang, der dem FC Bayern gleich doppelt wehtut: Niklas Süle (26) verlässt die Münchner im Sommer ablösefrei - und nun steht auch fest, dass der Verteidiger einen direkten Konkurrenten stärkt. Denn Süle wechselt tatsächlich innerhalb der Bundesliga und schließt sich ab der kommenden Saison Borussia Dortmund an.
Kehl: "Süle verfügt über Ruhe im Aufbauspiel und über die nötige Physis"
Die "Frankfurter Rundschau" hatte zuerst über den Klubtausch des gebürtigen Frankfurters Süle berichtet, wenig später bestätigte der BVB den Überraschungsdeal.
Der Süle-Hammer. Bis zuletzt hatte alles auf einen Transfer ins Ausland hingedeutet, der FC Barcelona und der FC Chelsea galten als Favoriten. Auch deshalb, weil beide Klubs ein höheres Gehalt als Dortmund zahlen können. Beim BVB erhält Süle einen Vertrag bis 2026, er soll zwischen acht und zehn Millionen Euro jährlich verdienen.
"Wir freuen uns, dass wir in Süle einen deutschen Nationalspieler ablösefrei verpflichten und für vier Jahre an uns binden konnten", erklärte BVB-Sportdirektor Michael Zorc.
Sebastian Kehl, der im Sommer Zorcs Nachfolge antreten wird, fügte hinzu: "Niklas hat uns in den persönlichen Gesprächen gezeigt, dass er große Lust auf Borussia Dortmund hat. Er verfügt über viel Erfahrung, Ruhe im Aufbauspiel und über die nötige Physis, um ab dem Sommer gemeinsam mit uns den nächsten Schritt zu gehen."
Süle-Berater Struth: Niklas fühlt sich nicht genügend wertgeschätzt
Beim BVB trifft Süle auch auf Mats Hummels (33), der 2019 ebenfalls von Bayern zu Dortmund gewechselt war. Süle macht den Hummels! Und er gewinnt mit diesem Wechsel in München sicher keine neuen Freunde.

Süles Berater Volker Struth hatte am Sonntag im "Sport1"-Doppelpass betont: "Es ist bei Niklas das Thema, dass er sich nicht genügend wertgeschätzt fühlt. Der neue Verein steht bereits fest. Niklas hat eine Entscheidung vor kurzer Zeit getroffen. Ich würde mich wundern, wenn er diese noch umwirft. Es gibt noch ein paar Sachen, die geklärt werden müssen." Am Montag ging dann alles sehr schnell.
Vorstandsboss Kahn verweist auf "bestimmte Limitierungen"
In der Bayern-Kabine sorgt der Süle-Abschied für Verstimmungen. Es nerve "alle", dass Süle geht, "er wird uns fehlen", sagte Kapitän Manuel Neuer. Es sei "schade, wenn so ein Eckpfeiler einer Abwehr wegfällt".
Vorstandschef Oliver Kahn machte dagegen noch einmal deutlich, dass es für den Klub "bestimmte Limitierungen gibt, über die wir nicht hinweggehen wollen". Zumindest nicht für Niklas Süle...