Stuttgarts Sven Mislintat stänkert nach Bayern-Sieg gegen VAR
Stuttgart/München - Das war ein hartes Stück Arbeit: Gegen den stark spielenden Aufsteiger aus Stuttgart tut sich der FC Bayern lange Zeit schwer – am Ende konnten sich die Münchner dennoch mit 3:1 durchsetzen.
Stuttgarts Mislintat ärgert sich über zwei Szenen
Einen Tag nach der Niederlage machte Stuttgarts Sportdirektor Sven Mislintat seinem Ärger Luft – dem Kaderplaner des VfB zufolge ist vor allem Schiedsrichter Harm Osmers maßgeblich dafür verantwortlich, dass die Stuttgarter am Ende ohne einen Punkt dastehen.
Konkret regt sich Mislintat über zwei Szenen auf: Zunächst das nicht gegebene Tor zum Stuttgarter 2:1 durch Philipp Förster, dem jedoch ein Foul von Tanguy Coulibaly an Manuel Neuer vorausging.

Der Stuttgarter Offensivspieler zupfte in der 39. Minute am Ärmel des Bayern-Torwarts, der fiel. Während sich Neuer bereits beschwerte, schob Förster den Ball ins Tor. Der Treffer wurde pflichtgemäß vom Video Assistant Referee (VAR) überprüft, Schiri Osmers gab das Tor anschließend nicht. "Wenn man jedes Mal diese Zupfer überprüfen würde, dürfte man keinen einzigen Treffer geben", wird Mislintat unter anderem im "kicker" zitiert.
Bereits kurz nach dem Spiel bezog Stuttgarts Trainer Pellegrino Matarazzo klar Stellung zur Situation: "Vor dem Bildschirm kann man den Krafteinsatz von Tanguy nicht einschätzen. Man kann nicht bewerten, wie sehr er gezogen hat. Manuel Neuer war schon auf dem Weg nach unten, bevor er überhaupt berührt wurde. Das ist kein Foul, das man pfeifen muss. Für mich wäre es ein ganz normales Tor gewesen."
Mislintat: "Es gibt keinen klareren Handelfmeter"
Doch über eine andere Szene, später im Spiel, ärgert sich Mislintat noch mehr: Das Handspiel von Bayern-Innenverteidiger Niklas Süle nach einem Schuss von Orel Mangala in der 72. Minute: "Es gibt keinen klareren Handelfmeter. Die Hand verhindert einen Torschuss mit gefühlt 100 km/h, eine klare Torchance", sagt Stuttgarts Sportdirektor. Für Mislintat sei es zweitrangig, ob sich Süle noch weggedreht habe. "Ob Absicht oder nicht: Die Hand war nicht angelegt."
Mislintat spricht nicht von einer konkreten Benachteiligung oder einem möglichen "Bayern-Bonus". Vielmehr zweifelt er am gesamten System des VAR. Die Süle-Szene zeige, "dass die Prinzipien, die wir haben, nicht greifen". Die Regeln müssten "stringent formuliert werden. Sonst müssen wir überlegen, ob wir den VAR wirklich brauchen."