Stuttgarts Sven Mislintat stänkert nach Bayern-Sieg gegen VAR

Die Bayern setzen sich in einem schwierigen Spiel gegen Stuttgart durch. VfB-Sportdirektor Sven Mislintat ärgert sich über das Schiedsrichtergespann – der Kaderplaner macht gleich zwei grobe Fehlentscheidungen aus.
AZ |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
7  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
War nach der Niederlage gegen die Bayern angefressen: Stuttgarts Sportdirektor Sven Mislintat.
War nach der Niederlage gegen die Bayern angefressen: Stuttgarts Sportdirektor Sven Mislintat. © imago/Pressefoto Baumann

Stuttgart/München - Das war ein hartes Stück Arbeit: Gegen den stark spielenden Aufsteiger aus Stuttgart tut sich der FC Bayern lange Zeit schwer – am Ende konnten sich die Münchner dennoch mit 3:1 durchsetzen.

Stuttgarts Mislintat ärgert sich über zwei Szenen

Einen Tag nach der Niederlage machte Stuttgarts Sportdirektor Sven Mislintat seinem Ärger Luft – dem Kaderplaner des VfB zufolge ist vor allem Schiedsrichter Harm Osmers maßgeblich dafür verantwortlich, dass die Stuttgarter am Ende ohne einen Punkt dastehen.

Konkret regt sich Mislintat über zwei Szenen auf: Zunächst das nicht gegebene Tor zum Stuttgarter 2:1 durch Philipp Förster, dem jedoch ein Foul von Tanguy Coulibaly an Manuel Neuer vorausging.

Tanguy Coulibaly zupft am Arm von Manuel Neuer.
Tanguy Coulibaly zupft am Arm von Manuel Neuer. © imago/Pressefoto Rudel

Der Stuttgarter Offensivspieler zupfte in der 39. Minute am Ärmel des Bayern-Torwarts, der fiel. Während sich Neuer bereits beschwerte, schob Förster den Ball ins Tor. Der Treffer wurde pflichtgemäß vom Video Assistant Referee (VAR) überprüft, Schiri Osmers gab das Tor anschließend nicht. "Wenn man jedes Mal diese Zupfer überprüfen würde, dürfte man keinen einzigen Treffer geben", wird Mislintat unter anderem im "kicker" zitiert.

Bereits kurz nach dem Spiel bezog Stuttgarts Trainer Pellegrino Matarazzo klar Stellung zur Situation: "Vor dem Bildschirm kann man den Krafteinsatz von Tanguy nicht einschätzen. Man kann nicht bewerten, wie sehr er gezogen hat. Manuel Neuer war schon auf dem Weg nach unten, bevor er überhaupt berührt wurde. Das ist kein Foul, das man pfeifen muss. Für mich wäre es ein ganz normales Tor gewesen."

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Mislintat: "Es gibt keinen klareren Handelfmeter"

Doch über eine andere Szene, später im Spiel, ärgert sich Mislintat noch mehr: Das Handspiel von Bayern-Innenverteidiger Niklas Süle nach einem Schuss von Orel Mangala in der 72. Minute: "Es gibt keinen klareren Handelfmeter. Die Hand verhindert einen Torschuss mit gefühlt 100 km/h, eine klare Torchance", sagt Stuttgarts Sportdirektor. Für Mislintat sei es zweitrangig, ob sich Süle noch weggedreht habe. "Ob Absicht oder nicht: Die Hand war nicht angelegt."

Mislintat spricht nicht von einer konkreten Benachteiligung oder einem möglichen "Bayern-Bonus". Vielmehr zweifelt er am gesamten System des VAR. Die Süle-Szene zeige, "dass die Prinzipien, die wir haben, nicht greifen". Die Regeln müssten "stringent formuliert werden. Sonst müssen wir überlegen, ob wir den VAR wirklich brauchen."

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
7 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Südstern7 am 02.12.2020 18:44 Uhr / Bewertung:

    Früher war natürlich nicht alles besser ... Aber als ich Fußball spielte galt die Regel, dass bei angeschossener Hand kein Elfer vorliegt. Clevere Stürmer feuern heute auch schon mal blind auf den Verteidiger in der Hoffnung, dass ihr Geschoss den Arm des Gegenspielers trifft. Absurd!
    Anders sieht es natürlich aus, wenn der Ball seine Richtung ändert oder gestoppt wird. Dann ist es natürlich Elfer. Es sei denn, der Arm ist tatsächlich komplett angelegt. Aber mal ehrlich: Nur Zirkuskünstler können sich selbst hochschrauben um den Schuss zu blocken, ohne mit den Armen Schwung zu nehmen.
    Ebenso das Abseits: Gleiche Höhe ist kein Abseits. Kann man da hingehen und den großen Zeh oder die Kniescheibe als Bewertungsmaßstab nehmen um die "gleiche Höhe" mit Rumgeiere zu umgehen?

    Fußball mal mal ein einfaches Spiel und die Regeln festgelegt, das hat ihn auch so populär gemacht. Heute spielt ein Debattierclub minutenlang alle Möglichkeiten durch. Das soll gerechter sein? Na, ich weiß nicht ...

  • Heinrich H. am 30.11.2020 13:05 Uhr / Bewertung:

    .....über eines sollte man sich im klaren sein, nach den Regeln die man den Schiedsrichtern angedreht hat, gebe ich Herrn Mislintat, vollkommen recht...!!!!! Inzwischen weis doch keiner mehr was " er " Pfeifen darf und was nicht. Da springen Abwehrspieler mit auf dem Rücken verschränkten Armen im 16 er rum und das wird dann als Normale Armhaltung beschrieben, da werden Abwehrspieler aus 0.50 Meter an die Hand geschossen, mit voller Wucht, Handelfmeter. Wie würde Obelix sagen: Die Spinnen die Römer....... nur Lustig finde ich das langsam nicht mehr. Wer macht denn solche Sport und Weltfremde Vorgaben, sind die alle bescheuert...????

  • König Jannick am 30.11.2020 16:46 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Heinrich H.

    "Inzwischen weis doch keiner mehr was " er " Pfeifen darf und was nicht."

    Da sich eigentlich die ganze Welt bis auf Herrn Mislintat und vielleicht "Fußball-Fan" bei beiden Szenen sehr einig ist, kann man wohl eher nicht behaupten, dass die Situationen unklar waren.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.