Sturmwarnung: Ist Bayerns Angriff besser als der von Gladbach?

Thuram, Plea, Embolo vs. Lewandowski, Gnabry, Coman – beim Spitzenspiel zwischen Gladbach und Bayern stehen vor allem die Angriffsreihen im Fokus. Trainer Hansi Flick: "Das ist schön anzuschauen".
Patrick Strasser |
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imago images / Sven Simon

München - Es steht an: Duell Nummer 103 zwischen Gladbach und den Bayern. Es ist: komisch. "Die Vorzeichen sind diesmal ein bisschen anders", sagt Bayerns Übergangscheftrainer Hansi Flick vor dem Topspiel am Samstag (15.30 Uhr, Sky live) im Borussia-Park. Ein bisschen?

Die Münchner kommen als Tabellenvierter, fordern den Primus der Liga heraus, können die Fohlen bei vier Punkten Abstand aber nicht einholen, höchstens aus dem Tritt bringen. Wer ist hier wessen Angstgegner? Seit Sommer 2014 holte kein anderer Bundesligist so viele Punkte (17 in zehn Spielen) gegen Abo-Meister Bayern. Und die Historie zeigt: Am Niederrhein wurde es oft schmerzhaft: 20 Mal verlor Bayern in Gladbach in der Liga, nirgendwo öfter. Und gegen niemand anderen kassierten sie mehr Gegentreffer: 128.

Gladbachs Offensive ist enorm effizient

Die aktuelle Offensive der Mannschaft von Trainer Marco Rose besticht durch Tordrang und Ausgeglichenheit in Sachen Toreffizienz. Marcus Thuram erzielte bisher sechs Liga-Treffer, Breel Embolo fünf und Alassane Plea vier. Macht 15 – nur einer weniger als die gesammelten Werke von Top-Torjäger Robert Lewandowski, der allein 16 der 34 Treffer der Bayern in der Liga erzielt hat. In den letzten beiden Partien (1:2 gegen Leverkusen und zuvor beim 4:0 in Düsseldorf) ging er leer aus. Sturmwarnung am Gipfel! Hier und da!

"Beide Teams agieren sehr offensiv", sagte Flick am Freitag, "sie fahren ihre Angriffe sehr dynamisch und mit sehr viel Speed. Das ist schön anzusehen." Auch am Samstagnachmittag von der Bayern-Bank aus? Welches Angriffstrio hat mehr Power, Dynamik und Speed? Ein Vergleich der AZ:

Alassane Plea (26 Jahre/vier Tore): Der Franzose kam im Sommer 2018 aus Nizza, war vergangene Saison unter Trainer Dieter Hecking mit zwölf Treffern zwar der Top-Torjäger, das jedoch als Allein-Unterhalter im Angriff. Plea, Spitzname "Lasso", bisher ein Länderspiel, sagt: "Wir können an einem guten Tag alles erreichen. Es wird auf die Mannschaftsleistung ankommen. Jeder muss 100 Prozent geben."

Marcus Thuram (22/6): Der zweite Franzose des Offensiv-Trios, im Sommer für lediglich neun Millionen Euro Ablöse aus Guingamp verpflichtet, war in den vergangenen neun Ligaspielen an zehn Treffern beteiligt. "Thuram hat sehr viel Qualität, enormen Speed, strahlt viel Gefahr aus rund um und im Strafraum", findet Flick. Der Sohn von Frankreichs Legende Lilian Thuram bekam als Kind Fußballschuhe geschenkt – von Lionel Messi. Nach ein paar Mal Tragen gab er die Schuhe weiter. Heute ist der Riese (1,92m) mit dem fixen Antritt Fan von Cristiano Ronaldo.

Breel Embolo (22/5): Bei Schalke war der Schweizer vom Pech verfolgt, fehlte an mehr als 600 von rund 1.000 Tagen verletzt (unter anderem wegen einer Knöchelblessur 2016/17). Unter Rose blüht Embolo, für den Schnäppchenpreis von zehn Millionen Euro geholt, auf. "Die Abläufe sind immer klar, egal wer auf dem Platz steht", sagt Embolo, "jeder kann sich auf jeden verlassen." Weil so viel Qualität im Kader sei, wird "jeder gepusht".

Robert Lewandowski (31/16): Über die bayerische Lebensversicherung aus Polen muss man keine großen Worte verlieren – eine Zahl sagt alles. Ihm fehlen nur noch zwei Tore, um mit Gladbach-Legende Jupp Heynckes (220 Bundesligatreffer für die Fohlen und Hannover 96) gleichzuziehen.

Serge Gnabry (24/4): Beim Flügelstürmer ist auffällig, dass es entweder richtig läuft (vier Tore in Tottenham, drei im DFB-Dress gegen Nordirland) oder er mehrere Spiele durchhängt und größte Chancen wie gegen Leverkusen nicht nutzt. Dennoch: Einer der herausragenden Bayern-Spieler dieser Saison.

Kingsley Coman (23/1): Wechselt mit Gnabry während einer Partie mehrmals die Seiten, sein Sahne-Flügel ist jedoch der linke. Comans Ding ist das Dribbling, das Eins-gegen-Eins und die Torvorbereitung. Der Franzose erzielte seinen ersten (und diese Saison bislang einzigen) Liga-Treffer Ende August – zu wenig.

Seit acht Wochen ist Gladbach Tabellenführer. Doch von der Pole Position in ein Heimspiel gegen die Bayern gingen sie zuletzt 1976. Die Hausherren gewannen am Bökelberg mit 1:0 und wurden 1977 Meister – zum fünften und bislang letzten Mal.

Lesen Sie hier: Trainer-Duo mit Thomas Tuchel? Hansi Flick gibt sich vielsagend

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