"Stoppen kann uns nur Larifari"
Thomas Müller und Mario Gomez sorgen für einen 2:0-Pflichtsieg des FC Bayern beim FC Augsburg - und freuen sich anschließend über die Patzer der Konkurrenz.
Augsburg - Thomas Müller machte fünf Watschelschritte, guckte nur auf Torwart Mohamed Amsif. Als dieser sich nach rechts bewegt, schob der Bayern-Angreifer den Ball einfach cool in die andere Ecke – der Anfang war gemacht.
Eine halbe Stunde lang hatte der FC Bayern gegen den FC Augsburg arge Probleme, kam nicht recht in die Zweikämpfe, geriet in Rücklage. Angetrieben vom emsigen Müller änderte sich das aber Mitte der ersten Hälfte.
Und als dann Toni Kroos vom Sechzehner abzog und Augsburgs Abwehrspieler Gibril Sankoh am Arm traf, war Müller zur Stelle (40.). "Es sah aus wie ein klares Handspiel. Der Schiedsrichter hat wohl ein bisschen abgewartet, bis er sich sicher war. Grundsätzlich kann man sich da als Augsburger nicht beschweren", meinte Müller zu den zwei Sekunden Bedenkzeit, die Schiedsrichter Dr. Jochen Drees offenbar brauchte, um einen möglichen Vorteil abzuwarten.
Dann war Müller-Zeit – wie schon beim 1:0 im Champions-League-Spiel bei OSC Lille, wie schon beim 2:0-Sieg in Freiburg, immer erzielte Müller vom Punkt das Führungstor. Müller, der Elferschütze Nummer eins? "Die letzten Elfer, die ich geschossen habe, habe ich alle verwandelt. Das ist immer ein gutes Zeichen..."
Zur Pause sangen die Bayern-Fans schon "Deutscher Meister wird nur der FCB", der Rest war dann Mario Gomez überlassen. Als Teilzeitarbeiter drückte der Stürmer zunächst die Bank. Nach 60 Minuten kam der Nationalspieler für Mario Mandzukic ins Spiel, brauchte dann nur 116 Sekunden für sein Tor zum 2:0 (63.).
"Das war sehr wichtig für uns, mit dem 2:0 war das Spiel gegessen", lobte Kapitän Philipp Lahm den Kollegen. Der Stürmer selbst meinte bescheiden: "Ob es klappt oder nicht, hat auch mit Glück zu tun. Manchmal geht er gegen die Latte oder gegen den Pfosten, diesmal ging er rein."
Beim 5:0 gegen Hannover hatte Gomez schon nach 26 Sekunden getroffen - aus Super-Mario wird derzeit der Super-Joker Mario. Seine Rolle nimmt Gomez derzeit so wahr: "Für mich ist wichtig, da zu sein, wenn ich gebraucht werde. Und so wird’s auch weiter gehen."
So wie auch die Konkurrenz Woche für Woche für den FC Bayern zu spielen scheint. Dortmund verlor zuhause gegen Wolfsburg, Schalke in Stuttgart. Der BVB hat damit 14 Punkte Rückstand, Schalke gar 16. Bleibt nur Leverkusen. Müller freut’s: "Wenn man am Sonntag zum Auslaufen fährt und so eine Tabelle vor Augen hat, dann gibt’s beim FC Bayern nichts Schöneres."
Und Gomez meinte: "Stoppen können wir uns jetzt nur selbst, wenn wir anfangen, Larifari zu machen."