Stoiber in der AZ: "Salihamidzic hat auch seine schärfsten Kritiker überzeugt"

München - Dieser Montag ist ein sehr wichtiger Tag für die Zukunft des FC Bayern. Turnusmäßig kommt der mächtige Aufsichtsrat zu seiner vierteljährlichen Sitzung zusammen - und dabei steht eine Personalie ganz oben auf der Tagesordnung: Hasan Salihamidzic.
Der 45-Jährige, seit 2020 Sportvorstand der Münchner und zuvor bereits drei Jahre als Sportdirektor tätig, soll nach einer guten Transferperiode mit einer Vertragsverlängerung belohnt werden. 2023 läuft Salihamidzics aktuelles Arbeitspapier aus, er wird wohl einen neuen Vertrag bis 2026 unterschreiben. Bayern legt die Zukunft des Kaders in Brazzos Hände...
Der exzellente Saisonstart hat bei Stoiber Eindruck hinterlassen
Eine gute Idee - das meint Edmund Stoiber. Bayerns früherer Ministerpräsident begleitet und beobachtet Salihamidzics Wirken als Mitglied des Aufsichtsrats schon seit vielen Jahren, in der AZ spricht Stoiber dem Sportvorstand nun ein großes Lob aus.
"Hasan Salihamidzic hat mit seiner außerordentlich nachhaltigen, zukunftsorientierten und mit einem langen Atem vorbereiteten Transferpolitik auch seine schärfsten Kritiker überzeugt", erklärt Stoiber: "Die Neuaufstellung der Mannschaft, die vor allem nach dem Weggang von Robert Lewandowski notwendig wurde, ist ihm auch in enger Abstimmung mit dem Trainer hervorragend gelungen. Das haben die letzten spektakulären Spiele in der Bundesliga und im Supercup deutlich gezeigt."
Der exzellente Saisonstart des Teams von Trainer Julian Nagelsmann hat bei Stoiber Eindruck hinterlassen. Die Mannschaft verströme "eine technische Brillanz, die ihr eine große Zukunft verspricht", sagt der Aufsichtsrat.
Und weiter: "Diese vielversprechende sportliche Entwicklung ist nicht zuletzt der engen Zusammenarbeit zwischen Vorstand, Präsident und Trainer zu verdanken. Genauso wie die 290.000 Mitglieder und Millionen Fans des FC Bayern freue ich mich sehr darüber."
Die Stimmung ist derzeit bestens beim Tabellenführer, etwas angespannter könnte es allerdings im Oktober werden. Dann nämlich, am 15. Oktober genau, steht die Jahreshauptversammlung an. Und es wird spannend zu beobachten sein, wie die Fans mit dem Katar-Thema und Herbert Hainer umgehen.
Edmund Stober: "Herbert Hainer macht als Präsident eine exzellente Arbeit"
Der Präsident wird aller Voraussicht nach für eine weitere Amtszeit kandidieren. Von Stoiber gibt es klare Rückendeckung: "Herbert Hainer macht als Präsident eine exzellente Arbeit. Das wird nicht nur im Verein und bei den Fans, sondern auch allgemein hoch anerkannt." Das Kluboberhaupt sei "im und für den Verein sehr präsent, auf der nationalen und internationalen Fußballbühne und verkörpert auf seine Art das ,Mia san mia', die besondere Rolle des FC Bayern in Deutschland, Europa und der Welt", sagte Stoiber weiter.
Nach den Streitereien auf der JHV im vergangenen Jahr hat Hainer in mehreren Gesprächen den Austausch mit den Katar-Kritikern im Fanlager gesucht. Eine richtige, kluge Maßnahme, meint Stoiber: "Zuletzt war ich sehr beeindruckt, wie sich Hainer zusammen mit Oliver Kahn der Kritik am Engagement des Vereins in Katar gestellt hat. Der Runde Tisch unter der Leitung des neuen Vorsitzenden der Münchner Sicherheitskonferenz Christoph Heusgen hat in vorbildlicher Weise die Meinungsverschiedenheiten rund um das Thema Katar breit, sachlich und gründlich mit beachtlicher Nachwirkung aufgearbeitet."