Stimmungswechsel: Sané steigt in der Bayern-Hierarchie auf

Offensivstar Leroy Sané wird beim FC Bayern immer wichtiger, er glänzt vor allem als Vorbereiter. "So stellen wir uns das vor", sagt Trainer Hansi Flick. Kingsley Coman pokert um einen neuen Vertrag.
von  Maximilian Koch
"Leroy ist ein Spieler, der auch in der Vergangenheit sehr viele Tore vorbereitet hat", sagte Bayern-Trainer Flick über Offensivstar Sané.
"Leroy ist ein Spieler, der auch in der Vergangenheit sehr viele Tore vorbereitet hat", sagte Bayern-Trainer Flick über Offensivstar Sané. © picture alliance/dpa

München - Es war die Szene, die ganz Dortmund in Aufruhr versetzte. Und die zugleich zeigte, dass Leroy Sané eine Wandlung beim FC Bayern vollzogen hat. In der 88. Minute rannte Sané BVB-Verteidiger Emre Can hinterher und nahm ihm mit einem beherzten Körpereinsatz den Ball ab. Klares Foul - schimpften die Dortmunder unisono.

Klasse verteidigt - meinten die Münchner. Schiedsrichter Marco Fritz jedenfalls ließ weiterspielen, wenige Augenblicke später erzielte Leon Goretzka das 3:2, Robert Lewandowski dann noch den 4:2-Endstand. Sané hatte großen Anteil, dass Bayern ein großes Comeback gelang.

Flick über Leroy Sanés Auftritt gegen Dortmund: "Er war entscheidend"

Trainer Hansi Flick bescheinigte dem Offensivstar "überragende 70 Minuten" und ergänzte: "So stellen wir uns das vor." Sané hatte in der ersten Halbzeit schon Lewandowskis Treffer zum 1:2 vorbereitet, nach der Balleroberung vor dem 3:2 ließ er das Spielgerät vor Lewys 4:2 clever durch seine Beine rollen. "Leroy ist ein Spieler, der auch in der Vergangenheit sehr viele Tore vorbereitet hat", sagte Flick: "Er war auch heute entscheidend dafür, dass wir den Anschlusstreffer gemacht haben."

Sané arbeitet entschlossener mit nach hinten

Bei Sané ist generell ein Stimmungswechsel zu beobachten. Er arbeitet entschlossener mit nach hinten - und wird offensiv immer wichtiger. Gegen den BVB stand der 25-Jährige zum sechsten Mal in Folge in der Startelf, in diesem Zeitraum erzielte er einen Treffer selbst und bereitete vier weitere vor.

Insgesamt war Sané in 31 Pflichtspielen in dieser Saison an 18 Toren direkt beteiligt (acht Tore, neun Vorlagen). Nur Weltfußballer Robert Lewandowski (45), Thomas Müller (27) und Kingsley Coman (19) haben eine bessere Bilanz vorzuweisen. Serge Gnabry (acht Tore, vier Assists) liegt klar hinter Sané.

Sané hat sich im internen Ranking beim FC Bayern hochgearbeitet

Deshalb war die Entscheidung von Coach Flick auch keine Überraschung, dass er im Gipfel gegen Dortmund auf das Flügelduo Coman/Sané setzte. Gnabry wurde erst in der 66. Minute für Coman eingewechselt, Sané in der Nachspielzeit durch Lucas Hernández ersetzt. Sané liegt im internen Ranking derzeit vor Gnabry und gleichauf mit Coman. Tendenz: steigend.

Eine durchaus beachtliche Entwicklung. Im Dezember hatte Flick den 45-Millionen-Neuzugang von Manchester City beim Spiel in Leverkusen zunächst ein- und später wieder ausgewechselt. Flick machte öffentlich klar, dass er von Sané und Gnabry mehr erwarte - und zwar ähnliche Leistungen wie von Coman: "Das ist das Niveau, welches wir uns von allen wünschen." Inzwischen hat Sané Comans Topniveau erreicht.

Coman fordert mehr Geld: Erste Verhandlung ohne Ergebnis

Der Franzose ist in dieser Woche nicht nur aus sportlichen Gründen Gesprächsthema an der Säbener Straße. Coman, Bayerns Siegtorschütze aus dem Champions-League-Finale in Lissabon, pokert um einen neuen Vertrag, er möchte am liebsten zu den Topverdienern im Team aufsteigen.

Laut "Kicker" hat der FC Bayern Coman ein Jahresgehalt in Höhe von zwölf Millionen Euro angeboten, der Offensivspieler soll abgelehnt haben. Comans Vertrag in München läuft noch bis 2023, eine Verlängerung bis 2026 ist im Gespräch. Doch das könnte kompliziert werden, weil sich Coman eine bessere Bezahlung wünscht. Zum Vergleich: Sané verdient angeblich 18 Millionen Euro pro Jahr.

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