Steuersünder Hoeneß: Zwei Drittel würden ihm verzeihen
Der Bayern-Präsident und seine Steueraffäre: Mehr als zwei Drittel der Deutschen betrachten die Steuerhinterziehung von Uli Hoeneß als "lässliche Sünde" und würden ihm verzeihen.
München, Berlin - Das ergab eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Infratest dimap im Auftrag von I&U TV für die Sendung "Günther Jauch" am Sonntagabend in der ARD. Demnach würden 65 Prozent der Befragten Hoeneß verzeihen, wenn er wirklich reinen Tisch macht und es keine weiteren Enthüllungen in dem Steuerfall gibt.
An der Person Hoeneß scheiden sich die Geister: Sozial engagiert (72 Prozent) und menschlich (70 Prozent), aber auch unglaubwürdig (66 Prozent) und gierig (61 Prozent) – so sehen die Deutschen den Wurstfabrikanten und Präsidenten des FC Bayern. Mehr als die Hälfte (52 Prozent) der Befragten hält Hoeneß für kriminell.
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SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück kritisierte als Gast in der Sendung, dass Hoeneß sich nicht deutlich für seinen Steuerbetrug entschuldigt: "Hoeneß hätte sagen müssen: Ich habe meine Vorbildfunktion als Prominenter verletzt. Ich bin kein positives Beispiel mehr für diese Gesellschaft", bedauerte Steinbrück. Er habe Hoeneß als Mann mit außerordentlichen Fähigkeiten kennengelernt, der sehr sozial engagiert sei. "Ich verstehe nicht, warum jemand sein Lebenswerk so aufs Spiel setzt, dadurch dass er glaubt, er sei oberhalb der Gesetze der Bundesrepublik Deutschland", so Steinbrück bei Jauch.