Steuerprozess Hoeneß: Verzicht auf Bayern-Amt nahegelegt

Begründung: Das Festhalten am Mandat schadet dem Berufsstand Aufsichtsrat, sagt die "Vereinigung der Aufsichtsräte in Deutschland e.V."
von  ps

Begründung: Das Festhalten am Mandat schadet dem Berufsstand Aufsichtsrat, sagt die "Vereinigung der Aufsichtsräte in Deutschland e.V."

München - Neues im Steuerprozess von Bayern-Präsident und Aufsichtsratvorsitzender Uli Hoeneß: Die "Vereinigung der Aufsichtsräte in Deutschland e.V." (VARD) fordert Uli Hoeneß auf, auch sein Mandat als Aufsichtsrat der FC Bayern München AG niederzulegen.

Die Begründung: Solange keine Entscheidung im Steuerstrafverfahren gegen den Aufsichtsratsvorsitzenden des FC Bayern ergangen ist, ist die Integrität Hoeneß als Kontrolleur eines Wirtschaftsunternehmens in Frage gestellt.

Uli Hoeneß hatte zuletzt auch nach der Zulassung der gegen ihn erhobenen Anklage wegen Steuerhinterziehung nicht überlegt, seine Ämter beim FC Bayern München niederzulegen. „Warum sollte ich? Es gab überhaupt nie einen Grund, denn ich habe die volle Unterstützung der Fans, der Mitglieder, des Aufsichtsrats und des Verwaltungsbeirats“, sagte der Präsident und Aufsichtsratschef des Rekordmeisters.

In einer VARD-Pressemitteilung vom Montag heißt es: „Die FC Bayern AG ist eine Aktiengesellschaft wie jede andere auch.“, so Astrid Hamker, Vorstandsvorsitzende von VARD. „Der Aufsichtsrat einer AG hat die Geschäftsführung, namentlich den Vorstand, zu überwachen. Hierzu zählt auch die Überwachung der Geschäftspolitik sowie andere grundsätzliche Fragen der Unternehmensplanung, insbesondere der Finanz-, Investitions- und Personalplanung. Wenn durch ein laufendes Verfahren wegen Steuerhinterziehung Zweifel an dem persönlichen Finanzgebaren eines Aufsichtsrats und dessen Integrität aufkommen, wie kann diese Person gleichzeitig über Finanztransaktionen eines Unternehmens Aufsicht führen.“

In der vergangenen Woche war Hoeneß von seinem Aufsichtsratsposten bei einer Allianz-Tochter zurückgetreten. Ein Sprecher des Unternehmens führte dabei eine „persönliche Entscheidung“ des Bayern-Präsidenten an.

 

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