Sternekoch Schuhbeck an der Säbener
MÜNCHEN Ein Koch ist der Star am Montagvormittag an der Säbener Straße. Alfons Schuhbeck unterschreibt auf Bierbechern, posiert und schüttelt Hände. So, wie es sonst die Bayernspieler tun, doch die sind fast alle bei ihren Nationalmannschaften. Der Rest, ein kleines Grüppchen um Franck Ribéry, Takashi Usami, Nils Petersen und Jörg Butt, hat das Training beendet. Also muss der Sternekoch als Attraktion herhalten für Hunderte Besucher. Die bekommen immerhin einen Neuzugang zu sehen: den „Paulaner Treff”, das neue Fan-Restaurant im hinteren Teil des Trainingsgeländes.
Unter der Amtszeit von Jürgen Klinsmann wurde vor drei Jahren das Klub-Restaurant „Insider” geschlossen. Der neue Fan-Treff ist ein Imbiss der klassischen Sorte, die Mitarbeiter in Bayern-Trikots verkaufen Käse- und Wurstsemmeln (2 Euro), Fleischpflanzerl mit Kartoffelsalat (4,90), Nürnberger mit Kraut (4,90) oder Schuhbecks Currywurst mit Pommes (5,90), das meistgefragte Gericht am Eröffnungstag. Das Fleisch kommt übrigens, wie könnte es auch anders sein, aus der Produktion des Bayern-Präsidenten Uli Hoeneß.
30 Plätze gibt es drinnen, draußen, im Biergarten, sind es nochmal 50. „Man muss schauen, was die Fans verlangen. Wir haben ja den ersten Tag geöffnet”, sagt Schuhbeck, der seit 25 Jahren für den FC Bayern kocht und sich mit seinem Catering-Team um die Bewirtung im Fan-Treff kümmert. „Das muss erstmal anlaufen”, sagt er.
Wie der FC Bayern, für den sich der Sternekoch einen besseren Start in die Saison gewünscht hätte: „Dass die Mannschaft gleich zu Beginn verloren hat, ist natürlich unglücklich. Aber es war der erste Spieltag, das ist noch nicht entscheidend. Trotzdem freut sich hier keiner, jeder will sein Team gewinnen sehen. Die Mannschaft ist hervorragend, ich vertraue ihr. Es braucht noch eine Weile, bis alles passt.”
Die 0:1-Pleite im Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach beschäftigt auch Peter Schäfer und seine Kumpels aus dem Saarland, die extra für die Partie angereist sind, jetzt bei einer Halben im Biergarten sitzen und den Sonntagabend in der Allianz Arena rekapitulieren. „Ich hätte mir von Jupp Heynckes mehr erwartet, aber am System hat sich wohl nichts getan. Das ist das selbe Ballgeschiebe wie unter Louis van Gaal. Ein bisschen mehr Demut wäre nach der vergangenen Saison angebracht.”
Wenigstens scheint gerade die Sonne, und auch der Fan-Treff gefällt Schäfer. „Im Herbst und Winter, wenn es kälter wird, könnte es drinnen vielleicht ein bisschen zu klein sein”, sagt er. Bis dahin läuft dann hoffentlich alles. Im „Paulaner Treff” und auf dem Rasen.