Stefan Effenberg: "Robben wird zu knabbern haben"

Wie Stefan Effenberg die Rolle von Matthias Sammer, die Zukunft von Bastian Schweinsteiger und den Elfer-Zoff beim FC Bayern sieht.
München - Trotz des sportlichen Erfolges gab es beim FC Bayern in letzter Zeit doch einige Nebenkriegsschauplätze. In der "SportBild" analysiert Stefan Effenberg das Geschehen beim Rekordmeister. Dort spricht der Champions-League-Sieger von 2001 über...
...seinen guten Freund und Bayerns Sportvorstand Matthias Sammer: "Wo er war, herrschte Erfolg. Der FC Bayern darf froh sein, ihn nun mit im Boot zu haben, auch wenn es hier und da mal ein paar Meinungsverschiedenheiten gibt. Die gehören einfach dazu und führen oft zum Erfolg. Seine Worte haben Gewicht, und er wird gehört, bei anderen Verantwortlichen in der Bundesliga ist das nicht immer der Fall."
...die Kritik der Bayern-Bosse an Sammer: "Ich kenne Matthias gut genug, um zu wissen, dass er sich von solchen Gedanken nicht beirren lassen wird. Auch wenn ihn da Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge zuletzt ein wenig ausgebremst haben - wenn man Matthias sieht, dass etwas nicht so läuft, wie er sich das vorstellt, wird er das wieder genauso ansprechen. Da ist es ihm auch egal, wenn andere anderer Meinung sind."
...die Rolle von Bastian Schweinsteiger: "Als Bayern-Spieler polarisierst du ja immer. Ich denke aber, im Fall von Bastian polorisiert er eher aufgrund seiner Rolle in der Nationalmannschaft. Da denken wohl einige, dass er einen Bonus hat. Wenn Bastian Erfolg hat, wie in der vergangenen Triple-Saison, sollen die Kritiker schweigen. Wenn er die 100-prozentige Fitness hat, sehe ich weit und breit keinen Spieler, der ihm gefährlich werden könnte. Dann muss er in der Nationalmannschaft und auch bei Bayern gesetzt sein. Sollte er nicht bei 100 Prozent sein, dann wird es für ihn logischerweise schwierig."
...ein mögliches Karriere-Ende in der Nationalmannschaft nach der WM 2014: "Bastian hatte einige Verletzungen. Er muss natürlich abwägen, inwieweit er diese Belastungen auch in der Zukunft schafft. Bei Philipp Lahm ist das etwas anderes. Er war gefühlt noch nie verletzt und für ihn scheinen diese enormen Belastungen kein Problem zu sein. Die Doppelbelastung darfst du aber mit zunehmendem Alter nicht unterschätzen."
...den Elfer-Streit beim FC Bayern: "So wie das ablief, wurde Robben innerhalb von drei Sekunden vor 70 000 Zuschauern im Stadion bloßgestellt. An dieser Situation wird Robben noch eine Weile zu knabbern haben. Dass er gegen Pilsen nicht geschossen hat, war eine klare Antwort auf die Aktion vom Mainz-Spiel. Gegen Mainz wurde Robben bloßgestellt, gegen Pilsen Guardiola. Ich bin gespannt, wie sie jetzt weiterhin miteinander umgehen werden."