Statue für Bayern-Legende Gerd Müller: Streit um Standort in Nördlingen

Kein Fußballer hat in der Bundesliga so viele Tore geschossen wie Gerd Müller. Ein Jahr nach dem Tod der Fußball-Legende entsteht nun eine Bronzestatue für Müllers Heimatort. Doch an ihr entzündet sich ein Streit.
dpa |
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Herbert Deiss, Künstler und Bildhauer, arbeitet in seinem Atelier.
Herbert Deiss, Künstler und Bildhauer, arbeitet in seinem Atelier. © Karl-Josef Hildenbrand/dpa/Archivbild

Aschaffenburg/Nördlingen - Lebensgroß soll der vergangenen Sommer gestorbene Fußballer Gerd Müller bald als Bronzestatue an seinem Heimatort Nördlingen stehen. Die Statue des FC-Bayern-Stars fertigt der Aschaffenburger Künstler und Bildhauer Herbert Deiss. Das Denkmal soll den als "Bomber der Nation" gepriesenen Weltklasse-Torjäger beim wohl wichtigsten Tor seiner Laufbahn darstellen, dem Siegtreffer zum 2:1 gegen die Niederlande beim WM-Finale 1974 im Münchner Olympiastadion.

Müller-Statue: Der Künstler ist kein Fan vom "Bomber"

Seit Januar arbeitet Deiss an dem Kunstwerk. Sein Modell aus Ton ist bald fertig. Danach sind Formen und Abdrücke aus Gips, Silikon und Wachs nötig, damit selbst Haare detailliert zu sehen sind. "Herausfordernd ist die Gewichtsverteilung, da Müller nur auf einem Bein steht", sagt Deiss. Die eigentliche Bronzestatue wird in einer Glocken- und Kunstgießerei in Hessen erstellt werden.

Ein Müller-Fan ist der 70-jährige Deiss allerdings nicht. Für ihn ist das Projekt eine Auftragsarbeit, die er von der Gießerei erhalten hat. Die Idee zur Statue stammt von der Stadt Nördlingen. Finanziell beteiligen sich auch der Deutsche Fußball-Bund (DFB), der FC Bayern und Müllers Heimatverein TSV 1861 Nördlingen.

Wo wird die Gerd-Müller-Statue aufgestellt?

In Nördlingen aufgestellt werden soll das Denkmal am 15. Augst – dem ersten Todestag Müllers. Wo genau ist allerdings noch strittig.

Viele Bürger in Nördlingen sehen es kritisch, dass die Stadt die Statue nicht zentral in der Innenstadt, sondern vor der Stadtmauer aufstellen will. Die Vertreter eines Bürgerbegehrens fordern, dass das Denkmal auf dem früheren Pausenhof der Volksschule, die Müller einst besuchte, errichtet wird. Das Gebäude wird heute als Kulturzentrum genutzt und ist keine 100 Meter vom Rathaus entfernt.

Nach Angaben der Verantwortlichen des Bürgerbegehrens seien im Mai binnen kurzer Zeit bereits 1.600 Unterschriften zusammengekommen, nur etwas mehr als 1.400 seien für einen Bürgerentscheid nötig. Die Unterschriftensammlung ist aber noch nicht offiziell beendet worden.

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Bildhauer schickt Müllers Angehörigen Fotos vom Arbeitsprozess

Bildhauer Deiss möchte sich aus dem Streit heraushalten. Ihm ist wichtiger, dass Müllers Angehörige seine Statue gutheißen. Daher schickt er ihnen Fotos mit Zwischenschritten seiner Arbeit.

Gerd Müller ist im vergangenen August im Alter von 75 Jahren gestorben. Der frühere Nationalspieler war 1964 zum FC Bayern gekommen und prägte eine Ära. Mit der Nationalmannschaft wurde er 1972 Europameister und 1974 Weltmeister. Nach seiner Karriere blieb er dem FC Bayern München lange als Trainer im Nachwuchs erhalten.

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5 Kommentare
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  • Fußball-Fan am 16.05.2022 12:27 Uhr / Bewertung:

    Wieso werden nicht gleich zwei Statuen gegossen? Eine für seinen Heimatort und eine für die Säbener Straße. Ohne Gerd Müller wäre der FC Bayern niemals zum erfolgreichsten Club Deutschlands geworden.ein Gerd Müller war mehr wert, als Beckenbauer, Breitner und Hoeneß zusammen.

  • Play Fair am 16.05.2022 13:30 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Fußball-Fan

    man kann müller auch erwähnen, ohne an seinem beispiel andere runterzumachen.

  • Analyst am 16.05.2022 18:32 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Play Fair

    Er kann’s nicht lassen,bei jeder Gelegenheit den FCB Bayern und die Spieler aufs übelste zu denunzieren.Anstatt er auf seinem eigenen Titellosclub,mit seinem Titellostrainer rumhacken würde,da trifft vieles was er bei Bayern rumspinnt,sollte er beim BVB mal dringend anbringen.

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