Statement für van Gaal: Die Mannschaft steht hinter ihm

Mit dem starken Auftritt beim 4:0 in Cluj schlagen sich die Bayern-Asse im Streit zwischen Coach und Präsident auf die Seite des Trainers. Sie machen klar: „Bei uns hat seine Autorität nicht gelitten.“
von  Abendzeitung
Hat beim FC Bayern noch einen Vertrag bis 30. Juni 2012, verlängert wurden die Arbeitspapiere im September.
Hat beim FC Bayern noch einen Vertrag bis 30. Juni 2012, verlängert wurden die Arbeitspapiere im September. © dpa

Mit dem starken Auftritt beim 4:0 in Cluj schlagen sich die Bayern-Asse im Streit zwischen Coach und Präsident auf die Seite des Trainers. Sie machen klar: „Bei uns hat seine Autorität nicht gelitten.“

Die Resonanz war eindeutig, doppelt eindeutig sogar. Erst demonstrierte die Mannschaft des FC Bayern mit einem überzeugenden 4:0 beim rumänischen Meister, was ihnen an ihrem Trainer Louis van Gaal liegt. Und dann stärkten sie dem Holländer auch verbal den Rücken.

Nach den Attacken von Bayern-Präsident Uli Hoeneß hatte der Coach noch vor Anpfiff deutlich gemacht, was der Nebeneffekt sein könnte. „Das beeinflusst auch meine Mannschaft. Meine Spieler haben es auch gesehen und gehört und gelesen“, sagte van Gaal und schlussfolgerte: „Das beeinflusst vielleicht auch meine Autorität.“ Womöglich hat er es bewusst als rhetorische Frage gestreut, er konnte sich der positiven Reaktion seiner Mannschaft sicher sein. Das Verhältnis zwischen van Gaal, seinem Trainerstab und der Mannschaft ist intakt – selbst die Reservisten beklagen sich nicht über den Umgang, sprich die Kommunikation, mit van Gaal. „Der Trainer muss sich bei den Spielern keine Sorgen machen“, sagte Kapitän Philipp Lahm, „man hat gesehen: Die Spieler waren konzentriert und haben ihre Leistung gebracht.“ Ob die Autorität des Trainers gelitten habe? „Bei uns Spielern nicht“, antwortete Bastian Schweinsteiger kurz und präzise. Mario Gomez entgegnete: „Wieso sollte sie?“

Van Gaal hat die Mannschaft hinter sich, daher spielt er mit diesem Fakt und witzelte am Donnerstag: „Zufällig bin ich bei meinen Spielern beliebt.“ Nun konnte er sich die Antwort auf die Frage vom Abend des Spiels auch selbst geben: „Das ist auch gut für einen Trainer und deswegen ist meine Autorität nicht beschädigt.“ Dass sich mancher Spieler wie zuletzt Franck Ribéry und Hamit Altintop auch mal in Uli Hoeneß´ Domizil am Tegernsee ausweinen, ist da nur noch eine Randnotiz. Dies hat den Trainer enorm gestört, künftig sollen solche Besuche mit dem Coach abgesprochen werden – Stichwort Autorität. Eine Autorität will man auch in der Liga wieder werden, Rang sieben ist ja kein Zustand. Rummenigge: „Es ist ein guter Moment der Liga zu zeigen: Ab sofort beginnt beim FC Bayern die Klettertour.“ Zurück zu alter Stärke. „Ich denke, dass Cluj das erste Spiel war, auf das wir ein bisschen stolz sein können, weil wir dominant gespielt haben“, sagte van Gaal, „das ist gut für das Vertrauen.“ Er hat es.

Patrick Strasser

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