Stars werden langsam alt: "Ganz schwierige Aufgabe"

Bayern München steht kurz- und mittelfristig vor einem Umbruch in seinem Kader. Viele der Stars sind schon über 30.
von  SID
Ein Teil von Bayerns Ü30: Philipp Lahm (l), Bastian Schweinsteiger und Xabi Alonso (r).
Ein Teil von Bayerns Ü30: Philipp Lahm (l), Bastian Schweinsteiger und Xabi Alonso (r). © dpa/AZ

MünchenPhilipp Lahm sprach zuletzt von einer "ganz schwierigen Aufgabe", die Bayern München bevorstehe. Der Kapitän des deutschen Fußball-Rekordmeisters bezog sich dabei aber nicht auf sportliche Aufgaben in der Champions League oder der Bundesliga - er meinte den bevorstehenden Umbruch im Kader, den die Münchner kurz- und mittelfristig vornehmen müssen.

"Der FC Bayern muss darauf achten, dass es, wenn die jetzige Generation wegbricht, gleich eine nächste gibt, die womöglich aus der Jugend nachrückt und sich genauso mit dem Verein identifiziert", mahnte Lahm zuletzt in einem kicker-Interview. Das sei "definitiv kein leichter Auftrag. Der Klub muss sich jetzt darum kümmern, was danach passiert".

Es ist eine große Herausforderung für die Verantwortlichen um Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge und Sportvorstand Matthias Sammer, die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft zu stellen. Eine Reihe der Stars im aktuellen Kader haben die 30er-Grenze schon überschritten.

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Die Konkurrenz wittert darin eine Chance, den Bayern endlich wieder auf Augenhöhe begegnen zu können. "Sie müssen demnächst einen Umbruch machen. Dass die Bayern mal auf Platz zwei oder drei landen, die Möglichkeit besteht", sagte Gladbachs Manager Max Eberl der FAZ.

Wie schwierig so ein Umbruch sein könne, das habe man bei Borussia Dortmund gesehen, führte Eberl weiter aus: "Dortmund wurden Topspieler weggekauft, beim FC Bayern gehen sie vielleicht aus Altersgründen."

Im Sommer ist es noch nicht soweit. Für die kommende Saison hat nur der 36 Jahre alte Claudio Pizarro keine Perspektive mehr. Leistungsträger wie Kapitän Lahm (31), Bastian Schweinsteiger (30), Franck Ribéry (32), Xabi Alonso (33) und Arjen Robben (31) sind noch gebunden, kommen aber in den Herbst ihrer Karriere. Auch Dante (31) sowie die Ersatzkeeper Tom Starke (34) und Pepe Reina (32) haben die 30 überschritten. Manuel Neuer (29), Medhi Benatia (28) und Rafinha (29) zählen zudem nicht mehr zu den Jüngsten.

Es mag zwar Zufall sein, dass beim Viertelfinal-Rückspiel am Dienstagabend gegen den FC Porto in Robben, Ribéry und Benatia drei Routiniers ausfielen. Schweinsteiger hatte im Hinspiel gefehlt. Doch gerade beim Kapitän der Nationalmannschaft hat sich in der Vergangenheit ein gewisser Verschleiß immer wieder bemerkbar gemacht.

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Schon jetzt ist Trainer Pep Guardiola bemüht, junge oder jüngere Akteure wie Sebastian Rode, Gianluca Gaudino oder Lucas Scholl heranzuführen. Pierre-Emile Höjbjerg sammelt derzeit als Leihspieler in Augsburg Spielpraxis. Auch der Wechsel von Sinan Kurt von Gladbach nach München sei laut Sammer bereits eine Investition für die Zukunft gewesen.

Beim FC Bayern sind intensive Gespräche im Gange, wie man Veränderungen im Luxus-Kader vornimmt, ohne den sportlichen Erfolg zu gefährden. Klar ist, dass dabei an der Kadergröße nicht gerüttelt wird.

"Wir haben in den letzten zwei, drei Jahren den Kader sowohl in der Breite als auch in der Spitze vergrößert. Es gibt in der heutigen Zeit keine Alternative dazu, und das wird man auch in der Zukunft weiter so leben müssen", sagte Rummenigge unlängst.

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