Starke Köln-Serie, Mainz kann Dortmund: Was am letzten Spieltag für den FC Bayern spricht

Borussia Dortmund hat den ersten Meistertitel seit 2012 in der eigenen Hand. Ein Sieg gegen Mainz würde bereits reichen. Trotzdem gibt es noch Punkte, die für den FC Bayern sprechen.
von  Victor Catalina
Darf Bayern-Trainer Thomas Tuchel am Ende doch noch jubeln? Einige Gründe sprechen dafür.
Darf Bayern-Trainer Thomas Tuchel am Ende doch noch jubeln? Einige Gründe sprechen dafür. © imago/ActionPictures

München - Es ist lange her, seitdem der FC Bayern als dermaßen krasser Underdog in den 34. Spieltag gegangen ist. Über neun der vergangenen zehn Meisterjahre war der Titel zu diesem Zeitpunkt bereits entschieden.

2013/14 unter Pep Guardiola sogar bereits rekordverdächtig am 27. Spieltag, noch im März. Auch 2018/19, bei der einzigen Ausnahme, ging der FCB mit einer Zwei-Punkte-Führung ins Saisonfinale gegen Eintracht Frankfurt (5:1).

FC Bayern hat die Erfahrung, die Dortmund fehlt

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Nun also der Rollentausch. Der FCB liegt diesmal zwei Punkte zurück. Alles, was keine BVB-Patzer bei gleichzeitigem Bayern-Sieg in Köln sind, bringt die Schale in den Ruhrpott. Der rote Bolide startet zwar aus der zweiten Reihe, kann während des Spieltags allerdings noch den Heckflügel öffnen und zum Überholvorgang ansetzen.

Am ehesten für den deutschen Rekordmeister spricht natürlich die Erfahrung. Einzig Mats Hummels und Niklas Süle konnten die Bundesliga als Stammspieler gewinnen. Emre Can war beim Triple-Sieg des FC Bayern 2013 Kaderspieler. Es liegt nahe, dass die anderen Akteure unter Druck stehen könnten.

Hat Dortmund auch "den Zitteraal"? FC Bayern kann auf Mainz hoffen

Oder wie André Breitenreiter einst sagte: "Die hatten voll den Zitteraal!" Gemeint war damit nicht Borussia Dortmund, sondern Bayer Leverkusen im Jahr 2000. Wie die Mainzer an diesem Wochenende standen auch Breitenreiters Hachinger im gesicherten Mittelfeld.

Ein frühes Eigentor von Michael Ballack und Markus Oberleitner holten den Rekordmeister zurück ins Spiel, der sich mit einem 3:1 über Werder Bremen unerwarteterweise den Titel sicherte.

Dass Mainz, wie Unterhaching, auch ohne Druck liefern kann, bewiesen sie beispielsweise am 34. Spieltag der Saison 2018/19. Julian Nagelsmanns Hoffenheimer führten bereits 2:0. Mit drei Treffern nach der 83. Minute drehte Mainz jedoch das Spiel, gewann 4:2 und sorgte dafür, dass sich Eintracht Frankfurt, trotz der 1:5-Niederlage in der Allianz Arena noch auf Platz sieben und ins europäische Geschäft schleppte.

Mainz 05 ärgerte Borussia Dortmund schon einige Male – so auch am letzten Spieltag dieser Saison?
Mainz 05 ärgerte Borussia Dortmund schon einige Male – so auch am letzten Spieltag dieser Saison? © IMAGO / Martin Hoffmann

Mainz mit starker BVB-Bilanz – und FC Bayern in Köln

In Dortmund präsentierte sich Mainz zuletzt ebenfalls zuverlässig. Von den letzten fünf Bundesligaduellen blieben die Mainzer dreimal ungeschlagen. 2017/18 schossen Ridle Baku und Yoshinori Muto die Nulllfünfer zum 2:1-Sieg. Am 32. Spieltag der Saison 2019/20 waren es Jonathan Burkardt sowie Jean-Philippe Mateta vom Punkt zum 2:0.

Fehlt nur noch der gleichzeitige Bayern-Sieg. Köln präsentierte sich dafür als gutes Pflaster. Seit einem 3:2 des "Effzeh" im Februar 2011 gewannen die Münchner jedes ihrer acht Spiele in Köln. Vergangenen Januar sorgten Corentin Tolisso und Robert Lewandowski per Dreierpack für ein souveränes 4:0.

Am Marienplatz bereitet man sich auf eine Meisterfeier vor, die wahrscheinlicher sein mag, als es auf den ersten Blick aussieht. 

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