Stadt München gibt AC Mailand 50.000 Euro zurück
Vergleich vor dem Bayerischen Verwaltungsgerichtshof: Der AC Mailand erhält 50.000 Euro von der Stadt München. Was der FC Bayern damit zu tun hat, und worum es sich bei diesem Verfahren dreht...
München - Der AC Mailand hatte sich damals von der Stadt München gefoult gefühlt und war vor Gericht gezogen, jetzt einigten sich beide Parteien vor dem Bayerischen Verwaltungsgerichtshof auf einen Vergleich.
Das Spiel, um das sich das Verfahren dreht, liegt über neun Jahre zurück: Am 11. April 2007 gewann der italienische Topklub das Viertelfinal-Rückspiel der Champions League beim FC Bayern mit 2:0 und zog in der Addition mit dem 2:2 im Hinspiel in die Vorschlussrunde ein.
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Die Profis des Serie-A-Vereins liefen in der Allianz Arena mit Trikots auf, auf denen für einen Sportwetten-Anbieter geworben wurde. Dies hatte die Stadt zuvor unter Androhung von 100.000 Euro Zwangsgeld untersagt und dann das Geld eingefordert.
Dem Vergleich entsprechend gibt die Stadt München dem AC Mailand die Hälfte des Zwangsgeldes zurück.
Die Verantwortlichen des Klubs hatten argumentiert, das Werbeverbot sei nach der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofes unzulässig.
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Das juristische Nachspiel verlor der Verein jedoch 2011 in erster Instanz beim Verwaltungsgericht München, nachdem die staatliche Aufsichtsbehörde den Widerspruch gegen das Zwangsgeld zurückgewiesen hatte.
Vor dem Verwaltungsgerichtshof wiederholte der Anwalt des Mailänder Klubs nun mehrmals: "Das Werbeverbot war ein Verstoß gegen EU-Recht." Anwalt Clemens Weidemann berief sich dabei auf eine Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs: Die Untersagung von Werbung privater Glücksspiel- und Sportwettenanbieter sei rechtswidrig. Schließlich habe der Freistaat Bayern für seine eigenen Glücksspielangebote "geworben, was das Zeug hielt", interpretierte der Anwalt das Urteil des EuGH.
"Wie ist das Spiel eigentlich ausgegangen?", erkundigte sich der Vorsitzende Reinhard Senftl. "2:0 für Mailand", kam die Antwort postwendend. "Da könnte man davon ausgehen, dass die 100.000 Euro ein Klacks waren", schmunzelte Senftl.
Der Vergleich kann noch binnen zehn Tagen widerrufen werden.