Spott nach Toni-Toren: "Van Gaal, beiß Dir in den Hintern"

„Fantastico!“ Nach seinem grandiosen Comeback mit Doppelpack war der jubelnde Luca Toni im römischen Olympiastadion kaum noch zu halten. Das Nachtreten in Richtung München besorgten andere.
von  Abendzeitung
Damals schraubte er noch für den AS Rom: Luca Toni, Millionen-Transfer der Bayern im Sommer 2007.
Damals schraubte er noch für den AS Rom: Luca Toni, Millionen-Transfer der Bayern im Sommer 2007. © dpa

ROM - „Fantastico!“ Nach seinem grandiosen Comeback mit Doppelpack war der jubelnde Luca Toni im römischen Olympiastadion kaum noch zu halten. Das Nachtreten in Richtung München besorgten andere.

Mit seinen zwei Toren beim 3:0-Sieg gegen den FC Genua schoss sich der Mittelstürmer den monatelangen Bayern-Frust von der Seele. „Es war einfach fantastisch“, freute sich Luca Toni, der in München ausgemusterte Weltmeister. Toni verkniff sich jegliches Nachtreten. Das besorgten indes Italiens Zeitungen am Montag: „Lieber Van Gaal – Jetzt kannst du Dir in den Hintern beißen“, verspottete die „La Gazzetta dello Sport“ den Bayern-Trainer.

Der von dem Niederländer zum Drittligaspieler degradierte Italiener kann sich endlich wieder wie ein Stürmerstar fühlen. „Ich wusste, dass Rom der richtige Platz für mich ist“, sagte der zunächst bis zum Saisonende von den Bayern ausgeliehene Fußballer. „Dankeschön, Alter Louis. Ohne Dich wäre Luca nicht nach Italien zurückgekehrt“, stichelte die „La Gazzetta dello Sport“.

„Toni-Gol ist wieder da“, titelte die Zeitung „Tuttosport“. Mit seinem ersten Doppelpack seit einem Jahr durchbrach der Modeneser die Schallmauer von 200 Toren und kam auch seiner ersehnten Rückkehr in die italienische Nationalmannschaft wieder ein Stück näher. „Je besser ich spiele, umso größer sind meine Chancen. Lippi weiß, was ich kann“, meinte er.

Den Ohrschrauber angekündigt

Der mit neuem Selbstvertrauen spielende Toni hatte seinen Durchbruch selbst angekündigt. „Kurz vor dem Spiel habe ich Daniele De Rossi gesagt, dass ich heute meinen Torjubel mit der Hand am Ohr vor der Fankurve zeigen will“, verriet der 32-Jährige. In der 45. Spielminute war es dann tatsächlich so weit, als er eine scharfe Hereingabe von Mirko Vucinic ins Tor bugsierte. Nur 15 Minuten später verwandelte er einen Freistoß des Montenegriners per Kopfball. „Genau so ein Spieler hatte uns gefehlt – kopfballstark und immer im Strafraum präsent“, lobte Trainer Claudio Ranieri.

Auch Club-Chefin Rosella Sensi war begeistert. „Ich kann es gar nicht erwarten, Toni mit Totti zusammen spielen zu sehen“, sagte die Vereinspräsidentin. Gegen Genua fiel Kapitän Francesco Totti noch verletzt aus, im Spitzenspiel am kommenden Samstag bei Juventus Turin hoffen die Tifosi Toni gemeinsam mit seinem Freund stürmen zu sehen.

Gegen den kriselnden Rekordmeister wünscht sich der Stürmer den nächsten Coup. Da Juve (33 Punkte) bei Chievo Verona zum Rückrundenstart 0:1 verlor, zogen die Römer (35) vorbei auf Platz drei. Mit einem Auswärtserfolg in Turin könnte Roma Juventus abhängen und zu Spitzenreiter Inter Mailand (46) und Verfolger AC Mailand (40) aufschließen, die am Sonntagabend im Derby aufeinandertreffen. (dpa)

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