Sparkurs beim FC Bayern ist vorbei: Plötzlich ist massig Geld für Top-Verstärkungen da

Matthijs de Ligt könnte nach Sadio Mané der nächste teure Neuzugang des FC Bayern werden. Der radikale Sparkurs der letzten Jahre ist nicht mehr konsequent haltbar. Muss er auch nicht.
von  Christina Stelzl
Haben derzeit gut lachen: Präsident Herbert Hainer und Hasan Salihamidzic.
Haben derzeit gut lachen: Präsident Herbert Hainer und Hasan Salihamidzic. © IMAGO / Lackovic

München - Sparen, sparen, sparen hieß es in den vergangenen Jahren beim FC Bayern. Immer wieder gaben die Bosse der Münchner um Hasan Salihamidzic zu bedenken, dass auch sie durch die Pandemie nicht in der gewohnten Form auf dem Transfermarkt tätig werden konnten. Und überhaupt: Vom Verschleudern astronomisch hoher Ablösen für Superstars hatte man sich auch davor schon immer distanziert.

Doch in diesem Sommer, so scheint es, ist die Position wieder eine deutlich komfortablere, sitzt das Geld wieder lockerer. "Für Spieler ist es sexy für den FC Bayern zu spielen", sagte Bayerns Sportvorstand zuletzt gegenüber der "Bild". "Ich glaube, dass wir im Moment in einer guten Position sind, weil da wir bereits einige Sachen gemacht haben. Das macht es auf dem Transfermarkt einfacher."

Nach Sadio Mané werden die Bayern offenbar erneut viel Geld in die Hand nehmen. Matthijs de Ligt steht wohl kurz vor einer Unterschrift beim FC Bayern. Der 22-Jährige soll um die 70 Millionen Euro Ablöse kosten, durch Bonuszahlungen könnte sich diese Summe noch auf 80 Millionen Euro erhöhen. 

Bei einem Transfer von de Ligt: Bayern-Ausgaben könnten auf 120 Millionen Euro ansteigen

Für Liverpool-Star Mané legten die Bayern bereits 32 Millionen Euro auf den Tisch. Auch Ajax-Neuzugang Ryan Gravenberch ließen sich die Münchner 18 Millionen Euro kosten. Sollte der Deal von de Ligt tatsächlich mit den kolportierten Konditionen über die Bühne gehen, würden sich die Transferausgaben bereits auf mindestens 120 Millionen Euro belaufen.

So viel wie schon lange nicht mehr. In der vergangenen Spielzeit waren es laut transfermarkt.de 57,50 Millionen Euro für das Leipzig-Duo Marcel Sabitzer und Dayot Upamecano. Vor der Saison 2020/21 zahlten die Bayern für Leroy Sané, Marc Roca, Bouna Sarr und Douglas Costa (Leihgebühr) insgesamt 77,25 Millionen.

Bayern gab zuletzt in der Saison 2019/20 so viel Geld für Neuzugänge aus

Drei Jahre ist es her, es war die Sommertransferperiode 2019/20, dass die Bayern mehr Geld für Neuverpflichtungen ausgaben, als in diesem Jahr. Damals sorgten unter anderem Rekordeinkauf Lucas Hernández, Benjamin Pavard, Michaël Cuisance und Leihgebühren wie beispielsweise für Philippe Coutinho für Kosten in Höhe von 139,50 Millionen Euro.

Jetzt schlagen Salihamidzic und Co. wieder kräftig auf dem Transfermarkt zu. Woher haben die Münchner auf einmal so viel Geld?

Vor allem aus Einnahmen von Verkäufen: Allen voran der Toptorjäger Robert Lewandowskis Abgang spült dem FC Bayern fast 50 Millionen Euro in die Kasse. Für Omar Richards, der in der vergangenen Saison ablösefrei nach München gewechselt war, erhielten die Bayern 8,5 Millionen Euro von Nottingham Forest.

Verkauft der FC Bayern einen Innenverteidiger, um Ablöse zu generieren?

Bei Marc Roca machte der Rekordmeister ebenfalls Gewinn und verkaufte ihn für zwölf Millionen Euro nach England. Insgesamt nahmen die Bayern bisher 67,4 Millionen Euro ein. Nach dem Transfer von de Ligt soll laut "kicker" zudem noch ein weiterer Innenverteidiger verkauft werden.

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Die Bayern dürfen sich außerdem wieder über einen wahren Geldregen aus der Vermarktung der TV-Rechte freuen. Über 95 Millionen Euro bekommen die Münchner durch Fernsehübertragungen und damit rund 13 Millionen Euro mehr als Borussia Dortmund (Quelle: fernsehgelder.de). Zum Vergleich: In der vergangenen Saison nahmen die Bayern rund 90 Millionen Euro ein, in der ersten Corona-Saison 70 Millionen Euro. Die schwierige Pandemie-Phase scheint der FC Bayern mittlerweile überstanden zu haben. Und dann wären da ja auch noch die neuen Stars, die auch wieder für eine weitgehend ausverkaufte Arena und massig Trikotverkäufe sorgen dürften. 

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