Spanier zeigen sich als schlechte Gewinner: FC-Bayern-Star Musiala auf Titel-Feier verhöhnt

Im Augenblick der Niederlage zeigt sich die Größe eines Sportlers, doch auch Gewinnen will gelernt sein. Und hier hat Álvaro Morata, der Kapitän der spanischen Nationalmannschaft, offenbar einiges an Nachholbedarf.

Denn bei der Feier der Furia Roja nach ihrem vierten EM-Titelgewinn kam es in Madrid im nationalen Überschwang zu Irritationen. Dabei im Mittelpunkt: Morata, der seine Mitspieler am Montagabend auf einer riesigen Bühne vor Tausenden Fans am berühmten Cibeles-Platz einzeln vorstellte.
Morata lobt Carvajal und stichelt gegen Musiala
Als Rechtsverteidiger Dani Carvajal dran war, versuchte sich Morata über Bayern-Star Jamal Musiala lustig zu machen. Er nannte Carvajal, der Musiala gefoult hatte, einen "Pitbull" und fragte schnippisch: "Wo ist Musiala? Wo ist er?" und fügte hinzu: "Der beste Rechtsverteidiger der Welt, Dani Carvajal!". Die Spanier, offenbar noch alkoholisiert nach dem großen Triumph, tanzten ausgelassen auf der Bühne.
Es war kein wirklich guter Stil von Morata, der bei seiner Musiala-Provokation vergaß, dass der deutsche Dribbelkünstler die spanische Abwehr im EM-Viertelfinale (1:2 n.V.) ein ums andere Mal genarrt hatte.
Carvajal sah nach einem Foul an Musiala Gelb-Rot
Auch den von Morata gefeierten Carvajal übrigens, der in der Nachspielzeit der Verlängerung nach einem Foul an Musiala die Gelb-Rote Karte sah. Zugleich offenbarte Morata mit seiner Stichelei, wie groß sein Respekt gegenüber Musiala ist. Er geht ihm offenbar immer noch nicht aus dem Kopf…
Auch der unterlegene Finalgegner England bekam von den Spaniern sein Fett weg. Mittelfeldspieler Rodri bemühte mehrmals den bekannten Schlachtruf spanischer Fans, mit dem sie englische Kontrahenten zu piesacken pflegen: "Gibraltar ist spanisch", sang der 28-Jährige – und viele seiner Mitspieler und Fans stimmten mit ein. Moratas Einwand, Rodri stehe immerhin bei Manchester City unter Vertrag, tat dieser im Jubelrausch mit "Ist mir doch völlig egal" ab. Im Netz wurde gewitzelt, er müsse sich nun vielleicht nach einem neuen Arbeitgeber umsehen.
Gibraltar ist seit mehr als drei Jahrhunderten ein Zankapfel zwischen Madrid und London. Das Gebiet am Südzipfel der Iberischen Halbinsel, das nur in etwa so groß wie die ostfriesische Insel Baltrum ist, wurde 1704 vom Vereinigten Königreich in Besitz genommen. Spanien betrachtet Gibraltar als illegal besetztes Gebiet und britische Kolonie. Gute Beziehungen zu Gibraltar und Großbritannien sind Spanien aber viel wichtiger.