Souverän Hummels, Gewinner Süle: Die Abwehr des FC Bayern im AZ-Check
München - Was sich besonders verbessert hat, seit Jupp Heynckes Carlo Ancelotti als Trainer des FC Bayern ablöste? "Die Defensive", sagt Rechtsverteidiger Joshua Kimmich: "Wir haben öfter zu null gespielt, weniger Gegentore bekommen. Das ist der Schlüssel."
Elf Gegentore in 17 Bundesliga-Spielen
21 Tore kassierten die Bayern insgesamt in allen Wettbewerben, nur elf in 17 Bundesliga-Spielen (Hier geht es zur Themenseite zum FC Bayern). Mit Abstand Bestwert in Deutschland. Wer in der Bayern-Abwehr herausragte, wer enttäuschte: Die AZ verteilt Hinrunden-Zeugnisse, von 1 bis 5 Bällen.
Joshua Kimmich: Die Ausgangslage war ja nicht ganz einfach für den 22-Jährigen – immerhin sollte er Philipp Lahm beerben. Doch Kimmich wurde der Aufgabe gerecht, rein sportlich hat er Lahm ersetzt. Zehn Torvorlagen gelangen dem Frühreifen, dazu drei eigene Treffer – top! Einziger Makel: Im Champions-League-Duell mit Paris Saint-Germain und Neymar kam Kimmich ziemlich ins Schwimmen. Defensiv kann er sich noch steigern. Trotzdem: 5 Bälle
Rafinha: Bayerns Allrounder kam sowohl rechts (als Kimmich-Vertreter) als auch links (für David Alaba) regelmäßig zum Einsatz, insgesamt 20 Mal in allen Wettbewerben. Überzeugen konnte der 32-jährige Deutsch-Brasilianer nur selten. Ob die Bayern den im Sommer auslaufenden Vertrag noch mal verlängern? Daher: 2 Bälle
Aufschwung bei Alaba unter Heynckes
David Alaba: Beim Österreicher erkennt man – wie bei vielen anderen Bayern-Stars – einen Aufschwung, seit Heynckes wieder Trainer ist. Trotzdem: Alaba kann und muss mehr von seinem großen Potenzial abrufen, in der Form der Triple-Saison 2012/13 ist er nicht. Ein Tor und zwei Vorlagen in 19 Spielen sind schlicht zu wenig (siehe Kimmich), auch defensiv agiert Alaba bisweilen zu unaufmerksam. Knapp 3 Bälle
Marco Friedl: Der zweite Österreicher im Team gab im Champions-League-Spiel beim RSC Anderlecht sein Debüt – und wusste durchaus zu gefallen. Anschließend kam Friedl (19) aber nur noch zu einem 45-minütigen Einsatz gegen Gladbach. Das macht: 1 Ball
Juan Bernat: Beim Spanier riss in der Saisonvorbereitung in Asien das Syndesmoseband im linken Sprunggelenk, sein erstes Spiel bestritt Bernat im November. Eine Hinserie zum Vergessen. Leider nur 1 Ball
Mats Hummels: Das Spiel gegen Ex-Klub Dortmund verpasste der Weltmeister krankheitsbedingt, zuvor hatte Hummels 21 Mal auf dem Platz gestanden (drei Tore, ein Assist). Und das mit einer beeindruckenden Konstanz. "Ich habe drei Klasse-Innenverteidiger", sagt Coach Heynckes über Hummels, Jérôme Boateng und Niklas Süle. Hummels ragt heraus. 64 Prozent gewonnene Zweikämpfe in der Bundesliga sind ein starker Wert, ebenso wichtig: Der 29-Jährige geht als Anführer voran – auch ohne Kapitänsbinde. Wertung: 5 Bälle
Süle ist ein Gewinner der Hinrunde
Niklas Süle: Der 21-Jährige ist einer der Gewinner der Hinrunde. "Ich wusste, dass ich mich hier festbeißen kann", sagt Süle. Mit 21 Pflichtspieleinsätzen hätte der Ex-Hoffenheimer aber selbst nicht gerechnet: "Ich habe meine eigenen Erwartungen mit Sicherheit übertroffen." Und die der Bayern wohl auch. "Ein intelligenter Junge, ein sehr guter Einkauf des FC Bayern", sagt Heynckes. Süle hat angedeutet, dass er das Niveau der Weltmeister Hummels/Boateng erreichen kann. Ganz klar: 5 Bälle
Jérôme Boateng: Das Tor im letzten Spiel des Jahres gegen den BVB tat Boateng richtig gut. Denn die erste Halbserie verlief nicht wie gewünscht für den Innenverteidiger. Nach langwierigen Oberschenkelproblemen kam der 29-Jährige erst im September zu seinem Saisondebüt, anschließend merkte man ihm die fehlende Spielpraxis an. Doch gegen Ende der Hinrunde stabilisierte er sich. "Er wird langsam wieder der Alte wie 2012/13", sagt Heynckes. Für Bayern wäre das sehr wichtig. Die Wertung: 3 Bälle
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