Sonderausstellung in Los Angeles: FC Bayern mahnt im Gedenken an Holocaust
Los Angeles - Der erste offizielle Termin an Tag zwei der US-Summer-Tour des FC Bayern war ein ganz bedeutender.
Eine Münchner Delegation um Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge und die Klublegenden Lothar Matthäus sowie Giovane Elber eröffnete die Sonder-Ausstellung "Verehrt – verfolgt – vergessen: Opfer des Nationalsozialismus beim FC Bayern München" im Holocaust-Museum, gelegen im Pan Pacific Park in Los Angeles. Damit wird der ehemalige Bayern-Präsident Kurt Landauer geehrt.
FC Bayern will Vergangenheit aufarbeiten
Landauer, der als Jude von den Nazis verfolgt wurde, hatte den Klub in drei Amtszeiten zwischen 1913 und 1951 geprägt. "Das ist ein sehr besonderer Termin und eine große Ehre für uns, dass unser ehemaliger Präsident damit geehrt wird. Ich finde das sehr bemerkenswert, es macht uns stolz", sagte Rummenigge am Rande der Ausstellungseröffnung.
Er betonte: "Ich glaube, wer hier heute dabei war bei dieser Zeremonie, hat gesehen, dass wir die richtige Auswahl für den ersten Termin getroffen haben. Der Fußball kann beispielhaft im positiven Sinne sein, wir stellen uns der Verantwortung gerne und haben eine Aufarbeitung der Vorkommnisse im Zweiten Weltkrieg rund um unseren Verein in Auftrag gegeben."
Rummenigge: "Wir dürfen niemals vergessen"
Rummenigge sagte während seiner auf Englisch gehaltenen Rede: "Vergangenheit mahnt. Gegenwart erinnert. Zukunft gibt Hoffnung." Und weiter: "Wir dürfen niemals vergessen – und das werden wir auch nicht."
Als einer der Zuhörer im Auditorium wurde Joshua Kaufman, Kind einer ultraorthodoxen jüdischen Familie in Debrecen (Ungarn), besonders beklatscht. Der heute 92-Jährige hat fünf Konzentrationslager überlebt, wurde am 29. April 1945 von US-amerikanischen Soldaten aus einem Güterwaggon im Dachauer Außenlager Mühldorf befreit. Heute lebt Kaufman in Los Angeles, hat vier Töchter.
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