So plant Barça das Wunder

Eine Statistik macht den Katalanen Mut, im Stadion gibt es eine riesige Choreographie. Lionel Messi kündigt an: „Auf zur Wiedergutmachung!“ Und Trainer Vilanova setzt auf einen Familien-Trick
Roger Torelló |
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BARCELONA Manchmal hilft ein Blick auf die Statistik, liebe Bayern-Fans. 7:1, 4:0, 4:0 – so lauten die Ergebnisse des FC Barcelona aus den letzten drei Heimspiele gegen deutsche Teams.

2012 bekam Bayer Leverkusen sieben Stück eingeschenkt, 2010 war Stuttgart chancenlos, 2009 erlebte der FC Bayern sein Waterloo. So trostlos ist die Lage also gar nicht – auch wenn es in Barcelona seit dem Wochenende in Strömen regnet. Es hat nur ein paar Tage gedauert, bis bei Barça das Entsetzen einer „Jetzt-erst-recht“-Haltung gewichen ist. Nun wetzt man die Messer. „Auf zur Wiedergutmachung“, hat Lionel Messi über seinen Account bei „Tencent Weibo“, dem chinesischen Pendant zu „Twitter“, vernehmen lassen.

Beim FC Barcelona glaubt man tatsächlich felsenfest, die „remontada“, die Wiedergutmachung, und damit den Einzug ins Finale in Wembley noch schaffen zu können. Hoffnungsträger Nummer eins: Messi. Der bewies am Samstag in Bilbao mit seinem Sensationstor zum 1:1, dass er Fortschritte macht. Der Argentinier scheint bereit, das zu tun, was er immer tat: aus Niederlagen noch stärker hervorgehen. Wie er selbst in Interviews erklärt hat, „arbeite ich immer an mir, um besser zu werden. Wenn man mich foult, lerne ich, schneller und wendiger zu sein, damit man mich beim nächsten Mal erst gar nicht erwischt. Und wenn man mich mit fünf Mann deckt, passe ich den Ball oder ich wende mich überraschend in eine andere Richtung.“

Messi braucht dazu keine Videoanalyse. Er hat im Kopf, was die Bayern-Stars gegen ihn angewendet haben und was sie im Camp Nou gegen ihn anwenden könnten. Einen Großteil seines Ruhmes verdankt der vierfache Weltfußballer der Gabe, sich ständig neu zu erfinden. Ganz Barcelona hofft auf eine ähnliche Messi-Show wie beim 7:1 gegen Bayer vor 13 Monaten, als er fünf Tore erzielte. Am Montag, zwei Tage vor dem Knaller, hatte Barcelona trainingsfrei.

Pep Guardiolas Nachfolger Tito Vilanova wollte, dass seine Spieler bei ihren Familien und Freunden Kraft schöpfen. Ähnlich wie es Johan Cruyff vor dem Landesmeister-Cup-Finale 1992 in London tat: Johan wies sein Team mit einem „nun geht raus und genießt es“ an, Tito sagte seinen Kickern nun: „Geht nach Hause, genießt die Stunden mit euren Kindern und kommt frisch wieder.“ Erfahrungen mit Wundern hat Barcelona schon gemacht.

Im Achtelfinale bezwang man den AC Milan nach einem 0:2 im Hinspiel mit 4:0. 1986 schaffte man es im Halbfinale gegen IFK Göteborg sogar ein 0:3 noch umzubiegen, Barça siegte im Elfmeterschießen (um dann das Finale aus elf Metern gegen Steaua Bukarest zu verlieren). Voraussetzungen für ein weiteres „milagro“, ein Wunder: ein schnelles Tor. „Dann wird alles leichter“, sagt Gerard Piqué.

Einen letzten Motivationsschub soll eine Fan-Choreographie zu Spielbeginn geben. „Barça, Orgull, Barça“ wird dann auf den Rängen des Camp Nou stehen. Frei übersetzt lautet die Aufforderung: „Seid stolz!“ Und furchtlos. „Wir sind Barça, wir haben keine Angst“, meint Xavi. „Wir können es schaffen.“ Präsident Sandro Rosell ist überzeugt: „Alles ist möglich.“

 

 

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