So kann's juppen

München - Sieben Spiele muss Louis van Gaal im Endspurt um die Trostplätze der Liga noch vorbereiten, doch zunächst nimmt der Holländer eine Auszeit. Seine freien Tage verbringt der Bayern-Coach bis Dienstag nächster Woche in seiner Heimat und im Ferienhaus an der Algarve, er widmet sich der Planung einer Gala für seine Stiftung „Muskeln für Muskelschwache”.
Jupp Heynckes dagegen hat eine Menge mehr vor, und das obwohl er am 9. Mai 66 Jahre alt wird. Er möchte die letzte große Herausforderung seiner Trainerkarriere ab Sommer beim FC Bayern aufsichnehmen. Zum dritten Mal wird er Coach an der Säbener Straße, der Weg ist seit Montag geebnet. In einer Pressemitteilung erklärte Heynckes am Vormittag, warum er nicht wie von den Bayer-Bossen angebettelt, seinen Vertrag in Leverkusen verlängert habe.
„Bis Ende Dezember, Anfang Januar überwog bei mir die Tendenz zu bleiben. Der Umdenkungsprozess setzte bei mir in den ersten Wochen der Rückrunde ein, Bayer 04 war darüber informiert. Die Entscheidung hat weder private noch gesundheitliche Gründe, sie fiel auch unabhängig von der Entwicklung in München.” Doch eine konkrete Verhandlung mit den Bayern habe es bis dato noch nicht gegeben. „Es gibt weder eine Zusage von mir, noch haben bisher Vertragsverhandlungen mit dem FC Bayern stattgefunden”, erklärte Heynckes. Er bestätigte lediglich, dass ihm Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge nach der beschlossenen Trennung von van Gaal am 7. März das Traineramt angeboten habe. Auch mit seinem Freund Uli Hoeneß habe er telefoniert. Laut AZ-Informationen ist jedoch eine Zusage bereits erfolgt, die konkreten Verhandlungen über Vertragslaufzeit und Gehalt sollen nun in der Länderspielpause erfolgen.
Derweil werden sich die Bosse Gedanken machen, wie die dritte Ära Heynckes eine erfolgreiche werden kann. Hinter den Kulissen hat die Personalplanung längst begonnen.
2009 habe Heynckes den Bayern „den Spaß am Spiel zurückgebracht”, so Lahm. Nun soll es schlicht der Erfolg sein.