So entschied David Alaba das Spiel für die Bayern

"Wir haben uns abgesprochen": Zum ersten Mal durfte David Alaba einen Elfmeter für den FC Bayern schießen - und traf!
von  Thomas Becker
Münchens David Alaba spielt den Ball. Das Spiel endete 2:0.
Münchens David Alaba spielt den Ball. Das Spiel endete 2:0. © dapd

München - Als Bastian Schweinsteiger nach leichtem Körperkontakt mit dem Spielkameraden Vadim Demidov zu Boden sank und auf den Elfmeterpfiff wartete, da ging schon die Suche nach dem Schützen los. Anatoliy Timoshchuck duckte sich wie immer weg, Bastian Schweinsteiger war zum Glück der Gefoulte, also machte sich der Schütze des letzten Bayern-Elfers auf den Weg: Thomas Müller.

Unterwegs klatschte ein weiterer Ex-Schütze ab: Arjen Robben. Der Holländer marschierte raus aus dem Sechzehner, Müller hinein – und traf dort, kurz vor dem ominösen Punkt, an dem Bayern Mitte Mai den größtmöglichen Triumph verschenkte, einen jungen Mann, der für Bayern noch nie einen Elfer während der regulären Spielzeit verwandelt hatte: David Alaba. Lediglich im Elfmeterschießen hatte der Österreicher gegen Gladbach und Real Madrid getroffen.

Die Situation in Minute 77 war nicht ohne Brisanz: Die 1:0-Führung der Bayern war in den letzten Minuten ein wenig ins Wanken geraten, der Gast aus Frankfurt hatte offensiv gewechselt, drückte auf den Ausgleich - dann dieser Elfmeter. Ein wichtiger Elfmeter. David Alaba wirkte nicht so, als würde ihn das beeindrucken. Er war bis dahin mit Franck Ribery der beste Mann auf dem Platz gewesen, marschierte ungerührt Richtung Elfmeterpunkt, ohne von Müller daran gehindert zu werden. Später sagte Bayerns Benjamin: „Wir haben uns abgesprochen. Rausgekommen ist, dass ich es versuche.“ Ein gelungener Versuch: Eintracht-Keeper Kevin Trapp war zwar im richtigen Eck, doch Alabas Schuss war zu hart: 2:0. Spiel entschieden, drei Punkte sicher.

Aus dieser Perspektive schilderte dann Thomas Müller die Situation vor dem 2:0: „Vor dem Spiel war Alaba vor Ribery als Schütze festgelegt worden, weil ich ja auf der Bank saß. So ein Gerangel beim Elfmeter ist ja nicht gut, und da ich deutscher Meister werden will, habe ich mein Ego zurück genommen und ihn schießen lassen. Das war ganz gut für uns alle.“ So souverän kann man das als WM-Torschützenkönig schon mal sehen.

Hier geht's zum Spielbericht: FC Bayern nicht zu stoppen

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.