So denkt Oliver Kahn heute über sein Image als "Titan"

München - Persönlicher Blick zurück auf eine große Torwart-Ära: Der langjährige Weltklasse-Keeper und heutige Bayern-Vorstandschef Oliver Kahn schmunzelt mittlerweile über sein einstiges Image als "Titan".
Kahn über sein "Titan"-Image: "Unkaputtbar ist kein Mensch"
"Das war eine Überhöhung meines Torwartspiels, ein Teil des Sports, hat aber nichts mit meiner eigenen Lebensrealität zu tun - schon damals war das nicht der Fall und heute erst recht nicht. Diese Zeit ist längst vorbei", sagte der 52-Jährige in einem Gespräch mit dem FC-Bayern-Mitgliedermagazin "51".
"Unkaputtbar ist kein Mensch. Jeder hat seine Schwächen, auch ich. Ich habe in meiner aktiven Zeit sehr wohl gelernt, dass es Grenzen der Belastbarkeit gibt. Heute würde ich diese auch nicht mehr so überschreiten wie damals", führte der frühere Nationalkeeper und Kapitän des FC Bayern aus.
Kahn: "Es ist fast noch wichtiger zu wissen, was man nicht kann"
Kahn: "Ich habe gelernt, was ich kann. Aber Günter Netzer sagte mir mal, dass es fast noch wichtiger ist zu wissen, was man nicht kann. Weil man sich dessen bewusst sein sollte, dass es keine Schwäche ist, wenn man andere für Ergänzungen mit einbezieht."
Kahn: "Einige haben damals gedacht, der Kahn kommt in Stollenschuhen"
Seit Anfang 2020 gehört Kahn dem Vorstand des FC Bayern München an. Seit diesem Sommer steht er als Nachfolger von Karl-Heinz Rummenigge an der Spitze dieses Gremiums beim deutschen Rekordmeister.
Mitunter seien seine Geschäftspartner überrascht, nicht mehr den emotionalen Kahn früherer Tage zu erleben, räumte der Bayern-Boss ein. "Einige haben damals gedacht, der Kahn kommt in Stollenschuhen und grätscht durch den Konferenzraum. Dass es dann ganz anders war, hatte einen gewissen Überraschungseffekt." Heute seien andere Qualitäten gefordert, "als nur der 'Titan' zu sein."