Sieben Platzverweise und ein Last-Minute-Tor: Spektakel und Chaos bei Demichelis' erstem Sieg über Boca Juniors

München – Im Januar dieses Jahres verließ Martín Demichelis die zweite Mannschaft des FC Bayern, um den Klub zu übernehmen, von dem er im Juli 1997 kam: River Plate. In der Nacht von Sonntag auf Montag stand für Demichelis der erste Superclásico an, das erste Duell mit Erzrivale Boca Juniors. Nach einer umstrittenen Elfmeter-Entscheidung traf Miguel Borja in Minute 93 im heimischen Estadio Monumental zum 1:0-Endstand.
Denkwürdiger Debütsieg für Demichelis, aber nicht die erste Eskalation
Kurz vor Spielende kam es nach vermeintlichen Provokationen auf dem Spielfeld zu einem Gerangel zwischen den Akteuren beider Vereine. Schiedsrichter Dario Herrera schickte sechs Fußballer und Boca-Trainer Jorge Almirón mit der Roten Karte vom Platz. Mit River Plate führt Demichelis die argentinische Liga souverän an, neun Zähler vor San Lorenzo. Boca findet sich lediglich auf Platz 13 wieder.
Die Rivalität zwischen den argentinischen Hauptstadtclubs Boca und River ist legendär. Aus Sorge über gewalttätige Auseinandersetzungen sind in Argentinien Gästefans bei Fußballspielen bis auf wenige Ausnahmen in den Stadien nicht zugelassen.
Im Jahr 2018 musste das Finale zwischen Boca und River in der Copa Libertadores, der südamerikanischen Champions League, aus Sicherheitsgründen sogar in Real Madrids Estadio Santiago Bernabéu verlegt werden, nachdem der Bus mit den Boca-Profis bei der Fahrt ins Stadion von River-Fans angegriffen worden war. Das Team von Demichelis' Vorgänger und Erfolgstrainer Marcelo Gallardo drehte, nach einem 2:2 im Hinspiel, einen zwischenzeitlichen Rückstand nach Verlängerung in einen 3:1-Sieg.