Sieben Gründe, warum der FC Bayern gegen den FC Porto weiterkommt

Sieben Gründe, warum der FC Bayern trotz des 1:3 in Porto doch noch das Halbfinale der Champions League erreicht.  
von  ps
Sowohl Thiagos Tor im Hinspiel als auch seine Formkurve machen Mut fürs Rückspiel.
Sowohl Thiagos Tor im Hinspiel als auch seine Formkurve machen Mut fürs Rückspiel. © dpa

Sieben Gründe, warum der FC Bayern trotz des 1:3 in Porto doch noch das Halbfinale der Champions League erreicht.

Porto - Das Wetter am Morgen danach? Fadomäßig. Traurig. Grau in grau, kühl, leichter Regen. Erst über den Wolken, beim Rückflug mit dem LH-Airbus 2571 nach München, konnte der Bayern-Tross die Sonne wieder sehen. Gut fürs Gemüt.

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Melancholie, die in der traurigen Fado-Musik Ausdruck findet, wird den Portugiesen gerne nachgesagt. Am Mittwochabend aber brüllten die Porto-Fans ihre Mannschaft derart nach vorne, als habe sich das Stadion „Dragão“ in einen tobenden und Feuer spuckenden Drachen verwandelt. Die Bayern verbrannten sich, verloren dank eigener Patzer mit 1:3. Nun müssen sie am Dienstag daheim Gift und Galle bereithalten, um das Wunder im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League zu schaffen.

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Einspruch! Von Thomas Müller: „Ich würde nicht sagen, dass es ein Fußball-Wunder wäre, wenn wir das Heimspiel 2:0 gewinnen sollten, aber es steckt noch viel Arbeit drin.“ Zwei Tore müssen sie mindestens machen, sonst ist das Team von Trainer Pep Guardiola gescheitert – im Viertelfinale. Und die Saison? Adéus?! Sagt der Portugiese, also: Tschüss. „Wir glauben ans Weiterkommen“, sagte Müller, „wissen aber, dass wir ein Honigspiel brauchen.“ Süßer die Tore nie klingen. Im Idealfall.

Können es die Bayern tatsächlich noch packen? Kapitän Philipp Lahm meinte dienstbeflissen: „Im Rückspiel ist alles möglich.“

Was dafür spricht? Die AZ nennt sieben Gründe:

Die Einmaligkeit der Patzer: Alonso, Dante und Boateng – solche Blackouts passieren wohl kaum ein zweites Mal. Dadurch hat man die Portugiesen um Doppel-Torschütze Quaresma und Martínez stark gemacht. „Wir dürfen die Tore eben nicht noch mal so einfach weggeben“, forderte Müller.

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Genius Pep: Findet der Trainer einen Plan C? Ohne die Flügelzange Robben/Ribéry, die so schmerzlich vermisst wird. Ohne Rast wird der Katalane nach der Lösung fürs Rückspiel suchen, den Bundesliga-Auftritt am Samstag in Hoffenheim als Übergangsspiel coachen. „Wir tun gut daran, uns jetzt zu sammeln“, sagte Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge, „ich habe aber großes Vertrauen zu dieser großartigen Mannschaft – und zu diesem großartigen Trainer.“

Heimstärke: 1:0, 2:0, 3:0, 7:0 endeten die Heimspiele der Königsklasse in dieser Saison gegen Manchester City, AS Rom, ZSKA Moskau und Schachtjor Donezk. Mit 70 000 Fans im Rücken soll der Plan aufgehen; eine Choreographie zur Einstimmung wird vorbereitet.

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Bastian Schweinsteiger: Während es Franck Ribéry, der weiter an Sprunggelenksproblemen leidet, nicht bis zum Rückspiel schaffen wird, könnte der Vize-Kapitän in den Kader rücken. „Bei Bastian habe ich große Hoffnung, dass er am Dienstag zumindest eingewechselt werden kann“, sagte Vereinsarzt Müller-Wohlfahrt auf dem Bankett.

Teamgeist: Was nun in der Not besonders gefordert ist: Zusammenhalt und Charakter. „Das sind Rückschritte, aber um eine große Mannschaft zu werden, muss man daraus die richtigen Lehren ziehen“, forderte Sportdirektor Matthias Sammer. Manuel Neuer meinte: „Wir glauben an uns!“

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Thiago: Sein erster Champions-League-Treffer bringt Bayern überhaupt erst in die Position, doch mutig zu sein. Der Spanier findet mehr und mehr seine Fitness, kommt bald an 100 Prozent Leistungsvermögen ran. Thiago, das Mittelfeldkreativ-Zentrum, ist ein Faustpfand für ein Wunder.

Statistik: 1988 verloren die Bayern ihr Heimspiel gegen Inter Mailand 0:2, schafften im Rückspiel ein sensationelles 3:1. Was das mit Porto zu tun hat? Nichts. Aber ein Mutmacher könnte es sein. Motivator Müller sagte: „Wir hauen am Dienstag alles raus. Durch das Auswärtstor lebt die Hoffnung. Wir sind immer noch der FC Bayern.“

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